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SGG-Jubiläum in Zermatt

Statt zum jährlichen Zentralen Weiterbildungskurs lädt die Schweizerische Gemmologische Gesellschaft (SGG) vom 29. Juni bis zum 2. Juli zu einem europäischen Symposium nach Zermatt. Mit hochkarätigen Referenten und einem bunten Rahmenprogramm wird dort das 75-jährige Bestehen gefeiert. SGG-Direktor Michael Hügi weiss mehr darüber.

 

Gold’Or: Michael Hügi, das letzte Jubiläum, das 50-jährige, hat die SGG 1992 in Genf gefeiert. Was ist in der Zwischenzeit alles passiert?

Einiges. Besonders zu Gründerzeiten der Gesellschaft gab es allgemein nur wenig gemmologische Ausbildungsmöglichkeiten; Ziel der SGG war, eine fachlich hochstehende, schweizerische Ausbildung anzubieten. Heute gibt es weltweit Möglichkeiten, sich mit der Materie vertraut zu machen. Der Bedarf an Grundausbildungen ist abgedeckt. Was jedoch immer gefragt ist, sind Informationen über aktuelle, praxisnahe Entwicklungen. Darauf setzt die SGG den Fokus und bietet ausgebildeten Gemmologen neben dem zentralen Weiterbildungskurs auch regionale Seminare an, in denen aktuelle wissenschaftliche und marktbezogene Veränderungen thematisiert werden.

Welche Rolle spielt die Schweiz im Bereich Edelsteinhandel und Gemmologie?

Mit den Auktionshäusern und den grossen Händlerfirmen in Genf, den zahlreichen Juwelieren in verschiedenen Städten und der Baselworld hat sich die Schweiz zu einem wichtigen Handelsplatz für Edelsteine gemausert. Dazu kommen die international bedeutungsvollen Edelsteinlabors wie das SSEF, Gübelin Gem Lab, GGTL, GRS und GRL, die alle Mitglieder der SGG sind.

Lange hatte die SGG den Ruf eines „Altherrenclubs“. Das scheint sich geändert zu haben.

Dieses Klischee ist definitiv Geschichte. Aktuell darf sich die Gesellschaft über regen Zulauf an jungen, ausgebildeten Gemmologen, oft mit internationalem Hintergrund, freuen. Zudem ist auch der Anteil an Frauen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

Was sind die aktuellen Herausforderungen im Edelsteinhandel?

Das Angebot an echten und hochwertigen Edelsteinen verknappt und verteuert sich. Viele Firmen versuchen, preisgünstige, behandelte Steine oder Synthesen als gleichwertige Alternative zu Edelsteinen anzubieten. Es ist eine Aufgabe der Gemmologie darauf hinzuweisen, dass Synthesen und behandelte Steine mit entsprechender Ausrüstung stets erkennbar sind. Synthetische Steine können zwar relativ teuer sein, sind  schliesslich aber doch Massenware und somit wertlos, auch wenn von gewissen Kreisen das Gegenteil behauptet wird.

Wir freuen uns ganz besonders, dass wir an diesem Abend Alt-Bundesrat Adolf Ogi als Gastredner gewinnen konnten.

Können Sie uns Details über die Jubiläumsfeier verraten?

Der Anlass ist als European Gemmological Symposium konzipiert, ein Anlass der ungefähr alle zwei Jahre von einer nationalen europäischen gemmologischen Organisation durchgeführt wird. Der eigentliche Kongress wird in englischer Sprache gehalten und dauert zwei Tage (Freitag, 30. Juni und Samstag, 1. Juli). Er beinhaltet Kurzvorträge von international renommierten Referenten aus den Bereichen Gemmologie und Edelsteinhandel. Am Freitagabend wird das 75-Jahre-Jubiläum der SGG in Form eines festlichen Galadiners im Grand Hotel Zermatterhof gefeiert. Wir freuen uns ganz besonders, dass wir an diesem Abend Alt-Bundesrat Adolf Ogi als Gastredner gewinnen konnten. Neben den Vorträgen soll auch Raum für Geselligkeit und für persönliche Gespräche sein. Die für die SGG typische familiäre Atmosphäre soll auch an diesem Jubiläumsanlass gewährleistet sein.

Warum wurde Zermatt als Konferenzort gewählt?

An der Konferenz mit Gästen aus aller Welt, an der unsere nationale gemmologische Gesellschaft Jubiläum feiert, ist natürlich Swissness angesagt. Zermatt am Fusse des Matterhorns bietet dafür ein edles Ambiente mit optimaler Infrastruktur. Übrigens handelt es sich bei dieser Tagung um einen öffentlichen Anlass. Interessierte können sich bis zum 15. Mai auf der Webseite www.gemmologie.ch anmelden.

 

Info
www.gemmologie.ch

 

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