Mehr als 48’000 Menschen haben im Oktober die Munich Show besucht, zu der seit 2008 auch die Gemworld gehört. Die Ausstellerzahl ist auf über 1200 gestiegen. Dieser Höchststand zeigt: Die Fachmesse hat ihren festen Platz in der Branche.
In der Edelstein- und Schmuckhalle B6 waren viele bekannte Firmen anzutreffen, darunter Hermann Grimm, Claudia Hamann und Groh + Ripp. Bei der Veranstaltung werden geschliffene Edelsteine und fertige Schmuckstücke zusammen mit zahlreichen Rohmineralien und Fossilien ausgestellt. Messeleiter Christoph Keilmann charakterisiert die Munich Show so: „Wir sind eine Top-Adresse für den Fachhandel, ein Community-Treffpunkt für Sammler, und mit unserem Kinderprogramm wie dem Spalten von Geoden holen wir auch die Familien ab.“

Die Gemworld versteht sich als die wichtigste Versorgungsplattform für unmarkierten Edelsteinschmuck und bedient jeweils im Herbst den Fachhandel aus aller Welt. Goldschmiede können sich in den Hallen mit Steinen eindecken, die sie zu Händlerpreisen einkaufen und anschliessend in ihrem eigenen Schmuck verarbeiten. Insidern zufolge waren auch die grossen Namen der Branche als Einkäufer unterwegs. Mit ihrer diesjährigen Sonderschau lenkte die Munich Show den Blick auf die Vielfalt der europäischen Bodenschätze. „Wir freuen uns, dass Museen und Universitäten aus zwölf Ländern uns Exponate geliehen haben“, sagt Keilmann. „Manchmal vergessen wir, wie reich Europa in geologischer und mineralischer Hinsicht ist.“ In der Ausstellung war die Ukraine symbolisch in der Mitte platziert, umgeben von den anderen Ländern.

Zwei Tage für den Fachhandel
Nicole Ripp, Co-Geschäftsführerin von Groh + Ripp, berichtet von sehr guten Geschäften am Donnerstag. Dieser Messetag, der wie der Freitag noch Fachbesuchern vorbehalten ist, wurde erst 2024 eingeführt. Keilmann zufolge untermauern die Zahlen den Wert dieses zusätzlichen Tages: „Gegenüber dem Vorjahr verzeichnen wir ein Plus von 15 Prozent an Fachhändlern. Diese Entscheidung war langfristig gedacht und wir werden daran festhalten.“

Aus der Schweiz war Tobias Kempf angereist, der sich am Samstagmittag mit dem bisherigen Verlauf der Messe zufrieden zeigte. Die Schweizer Facettierergilde lud an ihrem Stand Fachleute wie Laien dazu ein, über den schönsten Zirkonia-Schliff abzustimmen. Fast 500 Stimmzettel kamen während der Messe zusammen. Die Wahl des Publikums ist auf einen gelben Stein von Andreas Oelmann gefallen, der auf der Unterseite konkav geschliffen wurde. Teilgenommen hatten rund 100 Schleifer aus 14 Ländern, darunter Tansania, Kasachstan und die USA.

Die nächste Munich Show findet wie gewohnt Ende Oktober 2026 statt. Christoph Keilmann hofft dafür auf konjunkturell bessere Zeiten und ermutigt alle Akteure der Edelstein- und Schmuckbranche dazu, ihre Endkunden in Sachen Transparenz und Nachhaltigkeit mitzunehmen: „Viele Konsumenten wollen wissen, woher ein Stein kommt und wie er gefördert wurde. Das wird in den nächsten Jahren zunehmen. Wer hier mit offenen Karten spielt, wird mit dem Vertrauen der Kundschaft belohnt.“ Carina Andres

