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Des Breitlings Kern

Hiobsbotschaft für Richemont. Der eiserne General Georges Kern wechselt mit sofortiger Wirkung als neuer Geschäftsführer zu Breitling. Konkrete Gründe für den Wegzug werden offiziell nur wenige genannt. Anzunehmen ist aber, dass es bei Richemont wohl keinen Uhrenchef im Stile von Jean-Claude Biver bei LVMH vertragen hat. Kern ist zudem eher ein Markenmensch, der sich gerne im Nadelstreifenanzug mit den Boulevard-Stars der alten und neuen Welt ablichten lässt. Bei Breitling wird ihm das volle Rampenlicht beschieden sein. Für die Schweizer Uhrenbranche ist Kerns Wechsel positiv. Mit seinem Leistungsausweis, er hat den Umsatz von IWC seit seinem Antritt als Geschäftsführer im Jahr 2002 massiv erhöht, wird er aller Voraussicht nach auch Breitling in neue Höhen führen. Mit Jahrgang 1965 ist Kern zudem erst 52-jährig, der Zeitpunkt für eine neue Herausforderung ist ideal.

Auch Richemont kann profitieren
Aber auch für Richemont muss der Abgang nicht dramatisch sein. Ob Kern dort im Hintergrund viel bewirkt hätte, ist nicht sicher. Ausserdem stehen die Geschäftsführer der Richemont-Marken künftig nicht mehr im Schatten eines Über-Egos. Dabei ist es gerade angesichts des sehr breiten Markenportfolios von Richemont zentral, dass die einzelnen Manufakturen charismatische Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer besitzen. Richemont-Eigentümer Johan Rupert kommentierte den Wegzug lakonisch: „Georges wurde ein sehr interessantes Angebot unterbreitet, das ihm ermöglicht, Unternehmer zu werden. Er hatte eine sehr erfolgreiche Karriere bei IWC Schaffhausen. Wir wünschen ihm alles Gute.“ Dahinter darf durchaus auch ein gewisser Zynismus gelesen werden, denn gemäss der üblichen Lesart ist ein Unternehmer jeweils auch Eigentümer seines Unternehmens. Kern jedoch bleibt auch bei Breitling Angestellter der Marke, steigt aber sicher mit vielen Vorschusslorbeeren und ausreichend Freiheiten ins Rennen.

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