Lesezeit

3m 44s

Share

„Wir wollen die Innovation fördern“

Alexandre Catton, Direktor der EPHJ seit 2016, im Gespräch zu den verschiedenen Neuerungen der Genfer Messe sowie zu ihrer wichtigen Rolle als Plattform und Förderin der Innovationen der Aussteller. Die Messe findet vom 3. bis 6. Juni im Palexpo statt.

Gold’Or: Die Messe EPHJ meldet eine volle Halle. Das klingt vielversprechend.

Alexandre Catton: Ja, Wir haben dieses Jahr etwas mehr als 790 Aussteller gegenüber rund 765 im Vorjahr, unsere Hallenkapazität ist damit ausgeschöpft. Wir freuen uns auf eine gute Austragung.

Und dies trotz der aktuell wirtschaftlich herausfordernden Lage?

Was wir feststellen, ist, dass die Branche unter einem gewissen Mangel an Sichtbarkeit leidet. In der Tat haben es einige Aussteller und Akteure derzeit schwer, zeigen aber eine gute Widerstandsfähigkeit. Wir sehen aber auch viele Zulieferer, die diese „ruhigere“ Zeit nutzen, um sich neu zu überdenken, ihre Prozesse zu verbessern und innovativ zu sein, Projekte aus der Schublade zu holen, für die sie keine Zeit hatten. Hier sind wir als Messe in der Lage, den Ausstellern eine Plattform zu bieten, die es ihnen erlaubt, ihr Netzwerk auszubauen und ihre Innovationen ins Rampenlicht zu stellen.

Das heisst konkret?

Krisen sind ja immer auch Chancen, entsprechend ist aktuell nicht die Zeit, sich zu verstecken, sondern sich zu zeigen. Als Messe ist es unser Ziel, den Ausstellern und Besuchern das Maximum an Geschäftsmöglichkeiten zu bieten, um bestehende und potenzielle Kunden und Partner zu treffen und das eigene Kontaktfeld zu erweitern. Die EPHJ ist letztlich auch dazu da, den Aufschwung oder Wiederaufschwung einzuleiten und auf ihn hinzuarbeiten.

Wie hoch ist der Anteil der Aussteller im Bereich Uhren- und Schmuck?

Viele Aussteller sind in verschiedenen Bereichen aktiv, das ist ja auch das Konzept der Messe EPHJ. Der Grossteil, über 90 Prozent, ist mit einem Bein im Bereich der Uhren- und Schmuckindustrie tätig. Rund 50 bis 55 Prozent aller Aussteller arbeiten in der Mikrotechnik. Und etwas mehr als 50 Prozent sind im Medtech-Bereich tätig. Weil gerade der Uhren- und Schmuckbereich sehr hohe Anforderungen bezüglich Präzision und Verarbeitung kennt, bildet er eine sehr gute Referenz für die benachbarten Industriesektoren.

Wie international ist die EPHJ?

Rund 75 Prozent der Aussteller kommen aus der Schweiz, der Rest aus dem Ausland, aus insgesamt 16 Ländern. Dieser internationale Anteil ist in diesem Jahr leicht gestiegen. Auf der Besucherseite hatten wir im letzten Jahr einen Auslandanteil von etwa 45 Prozent, aus rund 50 Ländern von allen fünf Kontinenten.

Wie viele Einreichungen haben Sie für den Ausstellerpreis der EPHJ erhalten?

Dieses Jahr haben rund 40 Aussteller Innovationen eingereicht. Nicht zuletzt auch im Wissen, dass es doch auch einige Aussteller gibt, die zwar sehr spannende Projekte im Köcher haben, diese aber eher diskret im Markt zeigen und nicht immer für den Ausstellerpreis einreichen wollen.

Sie haben auch die App der EPHJ überarbeitet. In welche Richtung?

Wir wollen die Aussteller noch stärker darauf aufmerksam machen, dass wir ihnen auch zahlreiche digitale Möglichkeiten bieten, damit sie ihre teils sehr komplexen technischen Lösungen und Anwendungen bestmöglich im Markt präsentieren können. Denn viele sind zwar technisch geschickt und innovativ, scheitern aber bei der Kommunikation und Vermarktung ihrer Lösungen. Auch hier wollen wir als Messe Hand bieten und Anbieter mit den potenziellen Kunden proaktiv vernetzen und verbinden.

Welche Podien und Vortragsforen legen Sie den Besuchern besonders ans Herz?

Spannend ist der gemeinsame Beitrag von Yves Bugmann, dem FH-Präsidenten, zusammen mit François Weber, Präsident des französischen Uhrenverbandes, die zu den aktuellen Marktentwicklungen und Herausforderungen sprechen werden. Dazu gibt es das Forum des Métiers d’Art, das sich mit verschiedenen Handwerksberufen rund um die Uhren- und Schmuckindustrie auseinandersetzt und den teilweise selten gewordenen Berufen eine Plattform bietet. Dieses Forum findet in Zusammenarbeit mit der 2024 lancierten Organisation MTTA – Microcity statt. Und nicht zuletzt werden wir auch das Forum Innovation mit verschiedenen Diskussionsforen und Expertenrunden wieder durchführen, die den Ausstellern Möglichkeiten und Wege zur Entwicklung, Vermarktung und Finanzierung ihrer Innovationen aufzeigen.

Sie erwähnen auch das neue Gefäss „Innovation Digest“. Was hat es damit auf sich?

Das ist eine Neuerung, die wir 2024 eingeführt haben und nun jedes Jahr im Nachgang der Messe publizieren wollen. Es geht dabei in erster Linie um ein digitales Dokument, das noch einmal in übersichtlicher und konziser Form die Innovationen verzeichnet, die an der EPHJ präsentiert worden sind. Kommuniziert wird dieser Innovation Digest dann vermutlich in der zweiten Jahreshälfte via Newsletter und wird auch auf unserer Webseite verfügbar sein. mw

ephj.ch

Verwandte Themen

News

Quantum Brand Protection gewinnt den Grand Prix des Exposants EPHJ

Das Lausanner Start-Up Quantum Brand Protection gewinnt in diesem Jahr den Grand Prix des Exposants EPHJ 2025.

mehr
Trade

Volle Hallen und Zukunftspläne

Die Vicenzaoro meldet für September ein vielversprechendes und dichtes Programm und verzeichnet mit 1200 Ausstellern volle Hallen.

mehr
Watches

Die Messe am See

Bereits zum fünften Mal finden Ende August die Geneva Watch Days statt. 52 Marken präsentieren rund um das Genfer Seebecken ihre Neuheiten.

mehr