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Fortis-Uhren vor dem Aus?

Die Uhrenmanufaktur Fortis in Grenchen SO befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten. Am 20. November wurde vom Zivilgericht Solothurn-Lebern die Nachlassstundung bewilligt. Sie erstreckt sich über sechs Monate und dauert bis am 20. Mai. Bis dahin kann mit den Gläubigern ein Nachlassvertrag ausgehandelt werden, um die rechtliche oder die wirtschaftliche Existenz des Unternehmens vorläufig zu sichern. Während des Verfahrens sind weder Konkurs noch Betreibung auf Pfändung oder Pfandverwertung möglich.

Als Sachwalter wurde Fürsprecher Andreas Feuz von Graffenried & Cie Recht in Bern eingesetzt. Dieser sagte es sei nicht so schlimm, wie es töne, denn es handle sich primär um ein Liquiditätsproblem. Es gäbe keine Betreibungen und es seien auch keine Entlassungen ausgesprochen worden. Eine Besserung der Situation sei absehbar. Für Detailinformationen zur Situation sei allerdings Firmenchef Maximilian Spitzy zuständig. Es wurde eine baldige Pressemitteilung in Aussicht gestellt.

Fortis wurde 1912 von Walter Vogt in Grenchen gegründet. Wie die Nachrichtenagentur sda berichtete, gehört das Unternehmen zu den wenigen Herstellern, die seit der Gründung durchgehend Uhren produzierten. Fortis hat auch einige Pioniertaten vorzuweisen. So ging 1926 die erste selbstaufziehende Armbanduhr in Serienproduktion. Lange vor der Ära der Quarz- und Billiguhren lancierte die Marke 1969 die erste Armbanduhr aus Kunststoff. Mit einer Wasserdichtigkeit von 200 Metern und einem Gehäuse in sechs Farben war diese Taucheruhr ihrer Zeit voraus. Heute gilt die Marke als Spezialist für Flieger- und Weltraumuhren. Seit 1994 ist Fortis offizieller Ausrüster des Juri-Gagarin-Kosmonauten-Trainingszentrums. 1997 wurde das Modell «Official Cosmonauts Chronograph» auf der Raumstation Mir von den Kosmonauten getragen. Derzeit ist der Chronograph B-42 die offizielle Uhr der russischen Kosmonauten.

 

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