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Die Ikone aus Schramberg

Die Uhrenmarke Junghans aus Schramberg im Schwarzwald muss man niemandem vorstellen. 1861 gegründet, verfügt das Unternehmen über eine seit über 160 Jahre anhaltende Geschichte, sichtbar gemacht im faszinierenden Junghans-Terrassenbau-Museum. Mit mechanischen Uhren erster Güte in unverwechselbarem Design oder als Quarz- oder Connected-Funk-Solaruhr, schreitet die Marke erfolgreich in die Zukunft.

Wer ins Städtchen Schramberg im mittleren Schwarzwald kommt, wird am Ortseingang von einem historischen Firmenschild der Uhrenmarke Junghans begrüsst. Seit der Gründung der Marke vor 162 Jahren ist die Geschichte Schrambergs eng mit dem Unternehmen Junghans verzahnt. Begonnen hat alles am 14. April 1861 mit der Gründung der Uhrenbestandteilfabrik „Zeller & Junghans“ durch den Unternehmer Erhard Junghans und seinen Schwager Jakob Zeller. Als Standort wählten sie das Lauterbachtal in Schramberg, wo sich der Sitz noch heute befindet. Schon 1866 folgte die Herstellung der ersten eigenen Uhren. Der Zeit entsprechend, war Junghans zunächst auf die Fabrikation von Grossuhren, Weckern und Taschenuhren konzentriert. Nach dem Tod von Erhard Junghans 1870 übernahmen seine Söhne Erhard und Arthur Junghans die Geschäftsführung. Arthur Junghans reiste in der Folge in die USA und kam mit viele Ideen für die maschinelle Uhrenfertigung zurück.

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Die Meister Chronoscope paart Eleganz mit sportlicher Dynamik. Das Edelstahlgehäuse schmiegt sich mit seinen 40,7 Millimetern perfekt ans Handgelenk. Die Uhr gibt es in sechs Varianten.

Goldene Jahre

Die Effizienzsteigerung der Produktion führte zu einem enormen Wachstum. 1903 avancierte Junghans mit rund 3000 Mitarbeitenden und einer Produktion von über drei Millionen Zeitmessern pro Jahr zum grössten Uhrenhersteller der Welt. Neben Schramberg betrieb Junghans Filialen in Rottenburg, Schwenningen, Deisslingen, Lauterbach, Wien, Venedig und Paris. Mit der Produktion von Armbanduhren und entsprechender Werke begann Junghans 1930. Es folgten eine Vielzahl von Werkkalibern, 1949 beispielsweise das erste Chronographenkaliber J88, das bis 1964 verbaut wurde. Auch bei Chronometern war Junghans führend und avancierte 1956 nach Rolex und Omega zum drittgrössten Chronometer-Hersteller der Welt, ein Jahr später präsentierte die Marke zudem ihr erstes automatisches Chronometerwerk, das Automatikkaliber J83, das vielen als Junghans’ bestes gilt.

Junghans blieb auch mit Anbruch der uhrmacherischen Moderne nicht stehen: 1971 wurde die erste Quarz-Armbanduhr, die Astro-Quartz präsentiert; 1972 war das Unternehmen bei den Olympischen Sommerspielen in München offizieller Zeitnehmer; 1977 ging das Quarzwerk W732 in Serie, von dem bis 1986 zehn Millionen Stück produziert wurden; 1985 wurde das Funk-Quarzwerk W632 für Grossuhren lanciert; 1990 folgte mit der Mega 1 die weltweit erste Funkarmbanduhr, zunächst mit Digitalanzeige und 1992 mit der Mega 2 als Analoguhr; 1993 folgte mit der Mega Solar die erste Funk-Solar-Uhr der Welt.

1956 kaufte die Nürnberger Diehl-Gruppe die Aktienmehrheit von der Familie Junghans, und von 2000 bis 2008 gehörte Junghans zum Luxuskonzern Egana Goldpfeil. 2009 übernahm die Schramberger Unternehmerfamilie Steim mit Vater Hans-Jochem und Sohn Hannes Steim die Marke. Als unabhängiges Unternehmen konnte Junghans seither erfolgreich wachsen. Hannes Steim ist 2022 zudem operativ als Geschäftsführer bei Junghans eingestiegen.

 

Das Junghans Terrassenbau-Museum wurde 2018 eröffnet.

 

Das Terrassenbau-Museum

Wer die Uhrengeschichte der Region Schramberg und seiner Ikone Junghans hautnah erleben will, dem sei ein Besuch im 2018 eröffneten Terrassenbau-Museum von Junghans herzlich empfohlen. Auf neun Etagen taucht der Besucher ein in die lebendige Geschichte der Schwarzwälder Uhrenkunst – mit Wanduhren, Kuckucksuhren, Spieluhren, Musikuhren sowie einer faszinierenden Reise durch die Geschichte von Junghans – von 1861 bis heute. Juwelieren und ihren Kunden bietet sich die Möglichkeit, die Produktion und das Museum in Schramberg exklusiv zu besuchen.

Marcel Weder

 

junghans.de
junghans-terrassenbau-museum.de

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