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Handwerkskunst lebendig halten

Drei junge Stipendiaten haben im Sommer am Pforzheimer Programm „Designers in Residence“ teilgenommen. Der chinesische Schmuckkünstler Zhipeng Wang hat bei dieser Gelegenheit das Guillochieren erlernt und Stücke aus Perlmutt und Jade veredelt. 

Jedes Jahr werden im Stipendium „Designers in Residence“ drei Plätze angeboten. Teilnehmen können Designer aus unterschiedlichen Bereichen wie Schmuck, Mode oder Accessoires. Die Idee: Für drei Monate kommen die Teilnehmerinnen in die bekannte „Goldstadt“, wo ihnen Unterkunft und Werkstatt zur Verfügung gestellt werden. Das Stipendium gibt ihnen am Anfang ihrer Karriere die Möglichkeit, Neues auszuprobieren und ihren eigenen Stil zu finden – ohne den hohen Druck der Industrie. Das Stipendium endet mit einer gemeinsamen zweiwöchigen Ausstellung der drei Künstler. Träger des Programms sind die Stadt und die Hochschule Pforzheim zusammen mit dem Design Center Baden-Württemberg.

Dieses Jahr haben die Nachwuchsdesigner Lotte Schoots aus den Niederlanden, Jacob Marks aus Grossbritannien und Zhipeng Wang aus China am Programm teilgenommen. Während Schoots sich mit neuen Möglichkeiten der Schmuckverpackung beschäftigt hat, erarbeitete Marks Techniken zur Herstellung von Lampen und anderen Objekten mit natürlich vorkommendem Baumharz.

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Auf dem von Hand guillochierten Zifferblatt der Classique Grand Chronométrie 7727 von Breguet sind unterschiedliche Muster zu sehen.

Seltenes Handwerk

Zhipeng Wang hat sich mit dem Guillochieren beschäftigt. Der Schmuckdesigner hat in China und München studiert. Die Vermischung von asiatischer und europäischer Kultur ist ein Element seines künstlerischen Schaffens. Nicht nur Edelmetalle können mit der Guilloche veredelt werden: Wang hat mit Perlmutt und Jade gearbeitet. Insbesondere der Jade wurde in der chinesischen Geschichte und Kultur grosse Bedeutung beigemessen. Wangs Idee war es, das selten gewordene Handwerk in einen neuen Kontext zu setzen und dessen Potenzial zu erkunden. Im Rahmen der Ausstellung am Ende des dreimonatigen Stipendiums präsentiert er ein Perlmutt-Collier und eine Vielzahl von Anhängern.

2026 jährt sich das Programm zum elften Mal. Die Organisatoren des Stipendiums laden junge Design-Talente ein, sich mit einer Projektidee zu bewerben, die sie von April bis Juni in Pforzheim umsetzen können. ca

Titelbild: Zhipeng Wang an einer alten Guillochiermaschine.

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