Am 2. Juni fand der Branchentreff des Verbands Schweizer Goldschmiede- und Uhrenfachgeschäfte (VSGU) statt. Rund 50 Personen reisten nach Zürich und nutzten die Chance zum gegenseitigen Austausch. Neben inspirierenden Referaten wurden auch die Resultate der Mitgliederversammlung sowie die neue VSGU-Spitze präsentiert.
„Der Branchentreff ist primär ein Networking-Event, bei dem der gegenseitige Austausch im Fokus steht“, sagt Remo Fürer. Der Organisator und Co-Geschäftsführer des VSGU durfte Anfang Juni rund 50 Verbandsmitglieder und Gäste in der Resident Bar & Lounge im Zürcher Seefeld willkommen heissen.
Den Höhepunkt des Abends stellte die Präsentation der neuen VSGU-Spitze dar: Einstimmig hatten die VSGU-Mitglieder Susanna Hospenthal und Andrea von Allmen als neue Co-Präsidentinnen gewählt. Sie lösen Robert Grauwiller ab, der das Amt nach sieben Jahren mit viel Lob von Seiten des Vorstands ablegen durfte. „Robert hat Brücken geschlagen zwischen Generationen, zwischen den Bereichen Uhren und Schmuck sowie zwischen den Sprachregionen. Mit seiner direkten, pragmatischen und lösungsorientierten Art ist er der Ruhepol in unserem Vorstand gewesen. Er hinterlässt als Präsident, Kollege und Mensch Spuren“ so Daniel Nicklès in seiner Laudatio.
Vier neue Vorstandsmitglieder
Der VSGU-Vorstand, bestehend Alexander Seiler, Daniel Nicklès, Stefan Salzmann und Tobias Greminger, wurde wiedergewählt und mit vier neuen Mitgliedern ergänzt: In Zukunft wollen sich auch Bryan Gablinger, stellvertretender Geschäftsleiter bei Galli Uhren Bijouterie in Zürich, der Uhrmacher Andreas Gut aus St. Gallen, Bruno Mojonnier, Inhaber von Mojo-Design in Winterthur, sowie die Goldschmiedin und CAD-Schmuckdesignerin Manuela Weingart aus Bern aktiv im Verband engagieren.
Auch alle weiteren traktandierten Punkte wurden von den VSGU-Mitgliedern in der vorgängig schriftlich abgehaltenen Mitgliederversammlung ordnungsgemäss und ohne Gegenstimmen angenommen.
Die Projekte des Verbands
Ab dem 1. Juli tritt der VSGU als assoziierter Verband in die Swiss Retail Federation ein. „Dies ist ein strategischer Schritt zur besseren Interessenvertretung, zudem profitieren unsere Mitglieder von diversen Zusatzleistungen,“ sagt Robert Grauwiller. Weiter informierte der scheidende Präsident anlässlich der Versammlung über die Evaluation einer Änderung der Pensionskasse und die Möglichkeit, als VSGU-Mitglied zur Promea zu wechseln.
Nach den Sommerferien soll das „Q-Label“, das Qualitätslabel für ethische, ökologische und sozial verantwortliche Arbeit, als Dienstleistung für die VSGU-Mitglieder verfügbar sein. Des Weiteren habe sich der Vorstand in den letzten Monaten im Bereich Altgold eingesetzt und bei der Edelmetallkontrolle verschiedene Anregungen platziert, um die Bevölkerung zum Thema Altgoldankauf durch fliegende Händler zu sensibilisieren, so Grauwiller; ausserdem sei ein Verzeichnis für Expertinnen und Experten von Schmuck- und Uhrenschätzungen in Planung.
Umsatz dank Kundenpflege
Ein wichtiges Element des jährlich stattfindenden Branchentreffs bilden die Inputreferate, die dieses Jahr unter dem Motto „Inspiration trifft Innovation: Interne Motivation fördern, Erlebnisse kreieren, Kunden begeistern“ standen. Susanna Hospenthal von Kurz 1948 in Luzern und Stefan Salzmann von Salzmann Uhren & Bijouterie in Visp stellten ihre „Smart Events“ zur gezielten Kundenpflege vor – kleine Anlässe für 5 bis 20 Personen, die mit einem überblickbaren Budget einen jährlichen Zusatzverkauf von bis zu 20 Prozent generieren können. „Man muss nichts neu erfinden, aber die Kunden überraschen“, ergänzte Susanna Hospenthal die detaillierten Beispiele ihres Kollegen aus dem Wallis. Der zweite Vortrag galt dem Innendesign von Geschäften, der Spezialität von Studio Tonic. Sylvia Grisch und Dominic Hirschi zeigten anhand vieler Praxisbeispiele auf, wie Design als Schlüsselfaktor für Differenzierung und emotionale Kundenbindung dienen kann.
Als dritter Referent trat Donato Trivisano auf. Der Geschäftsinhaber von Mundwiler Juwelen Winterthur begeisterte das Publikum mit einem persönlichen Erfahrungsbericht zur Transformation seines Fachgeschäfts. Früher sei er Juwelier gewesen, heute Unternehmer – früher hätten sein Team und er Kunden bedient, heute Gäste. Es gehe darum, sich Zeit zu nehmen und Erlebnisse zu schaffen, so Trivisano. Nach seinem Fazit liessen die Fachleute den sommerlich warmen und interessanten Branchentag beim Apéro Riche und weiteren Gesprächen unter Kollegen ausklingen.
Tanja Wenger