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„Aufgaben mit Leidenschaft anpacken“

Die Hirt AG mit Sitz im aargauischen Reinach kann auf eine lange Geschichte zurückschauen: 1888 wurde das Unternehmen als Uhrengeschäft gegründet. Später kam Schmuck dazu und in den 30er Jahren der Optiker-Bereich. Heidi Hirt ist seit 1986 für die Bijouterie zuständig, ihr Mann Alfred Hirt führt das Optikergeschäft in vierter Generation.  

Ich bin dem VSGU beigetreten, weil schon die Grossmutter meines Mannes Mitglied des Verbandes war. Als ich 1986 ins Geschäft einstieg, reiste ich nach Bern an die Generalversammlung des VSGU. Ich wusste nicht, dass man eigentlich als Delegierte eine Einladung dafür brauchte und bei der Frage, welchen Kanton ich denn vertrete, konnte ich nur sagen: Unser Geschäft. Der Verband bestand fast ausschliesslich aus Männern, aber ich wurde gut aufgenommen.

Eines der wichtigsten Verbands-Themen ist für mich die Ausbildung. Ich bilde seit 30 Jahren Lernende im Detailhandel aus, und ich war anfangs eine der wenigen Prüfungsexpertinnen. Weiter schätze ich vor allem das Engagement im Bildungsplan und die Rechtsauskünfte. Besonders jetzt in diesen Krisenzeiten werden wir vom Verband immer top informiert.

In meiner täglichen Arbeit bin ich die Frau für alles. Ich kümmere mich um Einkauf, Verkauf, Administration, Buchhaltung und arbeite auch gerne in der Werkstatt. Dazu kommt die Betreuung von Kunden, den Lernenden und die Führung des fünfköpfigen Teams. Diese Vielseitigkeit gefällt mir sehr.

Ich bezeichne mich selbst als Macherin. Zudem organisiere ich gerne und liebe es, unseren Kunden jeden Wunsch zu erfüllen, sei er auch noch so ausgefallen.  Solche Herausforderungen spornen mich an.

Familie und Beruf habe ich mit der Unterstützung meiner Schwiegermutter gut unter einen Hut gebracht. Unser Sohn absolviert gerade die Ausbildung zum Optometristen und wird in den nächsten Jahren das Optikergeschäft übernehmen.

 Besonders glücklich machen mich fröhliche, empathische Menschen und gute Gespräche, positiv zu denken und vorwärts zu schauen.

Gut verzichten könnte ich auf Arroganz. Davon haben wir mit den grossen Uhrenherstellern viel erlebt. Vielleicht wird nun einiges relativiert und die Pandemie bringt uns näher zueinander.

Mein liebstes Schmuckstück ist das Zuchtperlencollier, dass mein Mann ausgesucht und mir zum 25. Hochzeitstag geschenkt hat. Das trage ich fast täglich.

In meiner Freizeit bin ich gerne in der Natur. Wenn ich auf meiner Stute Javanna oder dem Wallach Catch me durch Wald und über Wiesen reite, kann ich den Kopf lüften und Energie tanken. Zudem spiele ich Volleyball und bin oft mit dem Fahrrad unterwegs.

Die Zukunft unserer Branche sehe ich optimistisch. Unser grosses Fachwissen und die Vertrauensverhältnisse zu den Kunden sind unsere Vorteile dem Online-Geschäft gegenüber. Uhren wird es immer geben und Frauen werden sich auch künftig schmücken. Solange wir unsere Aufgaben mit Flexibilität und vor allem mit Leidenschaft anpacken, kann es kaum schiefgehen. (db)