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Nachgefragt bei Margrith Banz, Hochdorf

Margrith Banz, was treibt dich an, wenn du am Morgen aufstehst und in dein Atelier gehst?

Nach 37 Jahren im eigenen Geschäft gehe ich heute mit einer gewissen Gelassenheit, aber immer noch mit viel Freude zur Arbeit. Ich bin jeden Morgen gespannt und neugierig, was der Tag an Überraschungen bringen wird.

Was gefällt dir an deinem Beruf am besten?

Das klassische Goldschmiede-Handwerk fasziniert mich: Ein Schmuckstück von A bis Z von Hand herzustellen. Ich arbeite gerne sehr exakt.

Was kannst du besonders gut?

Ich liebe Menschen und es fällt mir leicht, schnell eine gute Grundbasis aufzubauen und so das Vertrauen der Kunden und Kundinnen zu gewinnen.

Wie findest du einen Ausgleich zum beruflichen Alltag?

Als Bauerntochter schneide ich gerne Bäume, Sträucher, Rosen und alles, an dem es etwas zu „schnipseln“’ gibt. Es macht mir grosse Freude, die Pflanzen nachher wieder gesund wachsen zu sehen. Ich habe glücklicherweise das, was man einen grünen Daumen nennt.

Wofür gibst du unnötig Geld aus?

Für grosse Diamanten, egal ob ich sie privat oder beruflich verwende, und für Perlen. Deshalb habe ich immer mehr an Lager, als nötig wäre.

Was würdest du deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?

Es ist wichtig, etwas zu wagen und nicht immer alles zu hinterfragen. Positives passiert nur, wenn man sich „bewegt“. Mein Vater pflegte zu sagen: „Jetzt lass es ämu afe e mou lo cho“.

Mit welcher Berühmtheit würdest du gerne einen Tag verbringen?

Mit Daniel Martin Eckhart. Er ist Schweizer Drehbuchautor (Tatort) und Autor des Romans „The Champ“. Vor 40 Jahren reiste ich mit einer Freundin nach Rom, die ihren Freund in der Schweizer Garde besuchen wollte. Dort habe ich Daniel getroffen. Das Resultat war eine wunderbare Brieffreundschaft, die einige Jahre lang gepflegt wurde. Ihn würde ich gerne wieder sehen.

Was macht gute Laune?

Am Morgen vor dem Aufstehen eine Tasse Kaffee im Bett zu geniessen und am Abend mit meinem Mann zusammen zu kochen, während wir von unseren zwei Katzen auf der Kommode beobachtet werden. So lasse ich den Tag, ab und zu bei einem guten Glas Wein, gerne ausklingen.

Zum Schluss darfst du noch wünschen, wen wir in dieser Serie als nächstes befragen sollen.

Es würde mich freuen, die Antworten von Esther Tommasi in Locarno zu lesen. Mit ihr habe ich in der Lehre die Berufsschule besucht. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen.

Daniela Bellandi

goldschmiede-banz.ch