Gold’Or hat sich an den Swiss Skills umgeschaut und neben künftigen Goldschmieden, Silberschmiedinnen und Edelsteinfassern auch Teilnehmende aus anderen Berufsfeldern besucht. eb/db

Rahel Buschor (16) aus Wil SG ist im zweiten Lehrjahr zur Klavierbauerin – ihrem absoluten Traumberuf, wie sie selbst sagt. Am besten gefällt ihr dabei das vielseitige Schaffen mit den Händen. Den Beruf hat sie als Besucherin am vergangenen Swiss-Skills-Wettbewerb kennengelernt. Sie war so sehr davon begeistert, dass sie sich um eine entsprechende Lehrstelle gekümmert hat. Heute ist sie glücklich, dass es geklappt hat und freut sich, den Beruf nun selbst einem breiten Publikum vorstellen zu dürfen.

Am nationalen Berufswettbewerb trifft man nicht nur ganz junge Lernende an, sondern, wie Monika Anthenien mit ihren 55 Jahren beweist, auch etwas ältere Semester. Schon als Lehrerin, ihrem gelernten Beruf, zeigte sie Freude am Arbeiten mit Textilien. So packte sie die Chance und eignet sich in der Erwachsenenbildung nun alles an, was eine Gewerbegestalterin wissen und können muss. Mit grosser Freude stellt sie an der Swiss Skills ihre neu erworbenen Fähigkeiten vor und erhofft sich dabei auch ein bisschen, dem einen Schüler oder der anderen Schülerin die Idee mit auf den Weg zu geben, sich selbst mal an einen Webstuhl zu setzen. Sie ist überzeugt, dass solides Handwerk nicht zuletzt auch einen sinnvollen Ausgleich zur omnipräsenten Digitalisierung bieten kann.

Katharina Funck (21, rechts im Bild) ist auf dem Weg zur professionellen Orgelbauerin, ihre Kollegin Isabella Keller (17) wird Zinnpfeifenbauerin. Diese beiden Berufe braucht es, damit eine fertige Orgel entstehen kann. Beide fasziniert die Vielseitigkeit des Handwerks, denn sie kümmern sich um den Bau von neuen Orgeln und die Restauration von teilweise mehrere hundert Jahre alten Instrumenten. Die Orgelbauerin ist zuständig für das Gehäuse, die Mechanik, die Klaviatur, das Stimmen und den Einbau der Pfeifen. Isabella kam schon früh mit dem Beruf in Berührung, da ihre Mutter Orgel spielt. „Die grossen silbernen Pfeifen aus dem weichen Material haben mich schon immer fasziniert“, sagt sie. Die zwei jungen Frauen zeigen den Besuchern voller Stolz ihre Berufe, denn es sei nicht selbstverständlich, dass es diese überhaupt noch gäbe.

„Mein Beruf bringt mir viel Zufriedenheit“, sagt Viviana Räss (17), die im dritten Lehrjahr zur Holzhandwerkerin ist. Auf diesen Beruf ist sie eher per Zufall gestossen. Klar war für sie bloss, dass sie eine handwerkliche Tätigkeit vorzieht. Doch das ist nur ein Teil ihrer Geschichte, denn Viviana kann sich gut vorstellen, dass sie nach ein paar Jahren in dieser Branche noch einmal etwas ganz anderes machen könnte, nämlich schreiben. Manchmal träumt sie davon, dass sie dereinst vielleicht Autorin wird.

An der Schule für Holzbildhauerei in Brienz besucht Luana Müller das vierte Lehrjahr zur Holzbildhauerin. Am meisten Spass macht der 18-Jährigen das Modellieren und Schnitzen von Holz. Gleich nach der Lehre will sie ein Jahr für die Berufsmatura investieren und sich irgendwann selbstständig machen. Luana hat aber auch noch eine soziale Ader, denn sie würde gerne im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen Erfahrungen sammeln, mit ihnen Holz schnitzen und allgemein Zeit verbringen. An Berufsmessen wie der Swiss Skills ist sie immer wieder von der Vielfalt der Berufswelt fasziniert.

