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Edelsteine, Dinosaurier und Kunst

Ende Oktober fand die „Munich Show – Mineralientage München“ auf dem Messegelände München statt – in vier Hallen und neu an vier statt an drei Tagen. Die grosse Messe für Naturschätze wartete wiederum mit einem breiten Spektrum sowohl für Fachleute als auch für dass breite Publikum auf.

Vom 26. bis 29. Oktober präsentierten 1100 Aussteller ihre Ware mehr als 35‘000 Fachhändlern und Naturbegeisterten in München. Damit verzeichnet die Munich Show, unter deren Dach auch die Fachmesse Gemworld stattgefunden hat, einen Besucherrekord. „Eine phänomenale Atmosphäre und unvergessliche Momente – es waren intensive, erfolgreiche Tage“, resümiert Christoph Keilmann, Geschäftsführer der Münchner Mineralientage Fachmesse GmbH, der dieses Jahr gleich zwei Geburtstage feiern darf: die 60. Austragung seiner Messe und das 50-Jahre-Jubiläum der Zusammenarbeit mit der Messe München.

Die Sonderschau „Art d’Objet“ widmete sich der bildhaften Darstellung von Mineralien und Edelsteinen.

Fragt man Keilmann nach dem Herzstück seiner Veranstaltung, dann hebt er die aufwändig kuratierte Sonderausstellung „Art d’objet“ hervor. Sie zeigt Sammler-Mineralien und deren künstlerische Interpretationen – angefangen bei Farbtafeln in frühen Büchern über die Werke bekannter Meister wie Eberhard Equit oder Claus Caspari bis hin zur zeitgenössischen Rezeption von Mineralien in Kunst und Kultur. Weitere Höhepunkte waren die ausgestellten Bruchstücke des Meteoriten „Elmshorn“, die erst im April dieses Jahres in Schleswig-Holstein auf die Erde gefallen waren, die Präsentation von „Willard“, dem grössten gefundenen Triceratops-Dinosaurier, sowie das umfangreiche Rahmenprogramm mit Vorträgen und Kinderaktionen.

Eine Halle für den Fachhandel

Für die Fachleute gab es in der Halle B6 viel zu entdecken. Mehr als 300 Händler aus aller Welt brachten in der Gemworld ihre Rohsteine und geschliffenen Edelsteine mit, ausserdem waren Schmuck-Aussteller und Kunstwerke bekannter Edelstein-Skulpteure zu finden. Zu den grössten Ausstellern zählt Groh + Ripp aus Idar-Oberstein, deren Verantwortliche vor allem die Internationalität der Messe schätzen: „Der internationale Mix aus Mineraliensammlern, hauptsächlich aus den USA, die sich unglaublich gut mit Steinen auskennen, macht die Messe zu einem besonderen Event. Wir waren zufrieden und werden nächstes Jahr wiederkommen“, sagt Geschäftsführerin Nicole Ripp. Zu den Ausstellern zählten unter anderen auch Hermann Grimm, Claudia Hamann oder neu Oselieri-Racine aus Genf.

Facetten und Schmuck im Wettbewerb

Zum dritten Mal nach 2019 und 2022 wurde das „European Open“ der Facettierer-Gilde im Rahmen der Gemworld durchgeführt. Zur Wahl standen 40 synthetische Korunde von Schleifern und Schleiferinnen aus acht Ländern, unter ihnen Berufsleute, Amateure und Lernende der Berufsschule in Idar-Oberstein. Als Trend konnten die Organisatoren dieses Jahr mattierte Facetten und Facettenkanten erkennen, was sich in Form von geometrischen Mustern oder anderen gestalterischen Elementen zeigte. Bis zum Messesonntag gab das Publikum 250 Bewertungen ab. Den Sieg holte sich Vladislav Kusnetzov aus Moskau mit seinem zweifarbigen Wettbewerbsstück „Sun Eclipse“. 2024 soll das European Open unter der Leitung von Ekaterina Keymer und Felix Kirchhofer wieder stattfinden. Das Thema lautet „Amethyst“, die Ausschreibung erfolgt Anfang 2024 auf www.facettieren.ch.

Wettbewerbstücke des European Opens der Facettierer Gilde.

Auch der Nachwuchswettbewerb „Young Designer’s Corner“ war mit seiner elften Austragung wieder Teil der Gemworld. Aus zahlreichen Einsendungen hatte die Jury sechs junge Designer gewählt, die ihre Arbeiten auf der Messe präsentieren durften. Den Sieg holte sich Fanny Schlag mit ihrer Brosche „Sieben“.

„Es ist uns gelungen, nach herausfordernden Jahren als Branchen-Plattform wieder Stabilität und Berechenbarkeit zu bieten“, sagt Keilmann zufrieden. Mit dem Ziel, der Leidenschaft für einzigartige Naturschätze weiterhin Raum zu geben, starten der Messeleiter und sein Team in die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Die Munich Show 2024 findet vom 24. bis 27. Oktober statt. twf

www.munichshow.de/gem-world/

Titelbild: Messeleiter Christoph Keilmann (links) mit seinen Eltern Hermi und Hannes, der die Mineralientage München 1964 gegründet hat.

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