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Eine Stadt im Bernsteinrausch

Für drei Tage hat sich die polnische Ostseestadt Danzig Mitte März in ein internationales Zentrum für Bernsteinliebhaber verwandelt. Im Zentrum des Interesses der Messe Amberif standen dieses Jahr die Feierlichkeiten rund um das 25-jährige Jubiläum ihres Bestehens.

„Danzig und Bernstein – zwei, die untrennbar zusammengehören und die jedes Jahr aufs Neue von der Messe Amberif zusammengeführt werden“, so formulierte Bogdan Borusewicz, stellvertretender Sprecher des polnischen Senats, anlässlich der Eröffnung der diesjährigen Amberif die Verbindung zwischen der Hafenstadt Danzig und dem fossilen, baltischen Harz. „Heute feiern wir eine echte Erfolgsgeschichte“, fügte Aleksandra Dulkiewicz, stellvertretende Bürgermeisterin von Danzig, hinzu. Der von ihr als „polnisches Gold“ bezeichnete Bernstein sei das bekannteste Markenzeichen – nicht nur von Danzig, sondern von ganz Polen. Neben vielen anderen gehörten die beiden Politiker zu den Gratulanten, die gemeinsam mit der Amberif-Projektleiterin Ewa Rachoń und ihrem Team die 25. Ausgabe der inzwischen international bekannten Messe eröffneten.

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Bernsteinschmuck in Szene gesetzt bei der Schmuck- und Modeschau „Amber Look Trends“.

Internationale Anerkennung

Grund genug zum Feiern hatten sie: Stellten auf der ersten Amberif 1994 noch 49 Aussteller aus, so waren es im Jubiläumsjahr 2018 insgesamt 470 Aussteller aus 15 Ländern. Längst hat sich die anfangs lokale Bernsteinmesse in einen internationalen Treffpunkt verwandelt, bei dem Produkte aus den Bereichen Bernstein (roh und geschliffen), Bernsteinschmuck, Silber- und Goldschmuck sowie Design und Technik präsentiert werden. Voller Anerkennung für das Amberif-Team äusserte sich Mariusz Gliwiński, Inhaber der Marke Ambermoda: „Obwohl Bernstein längst nicht überall als Schmuckmaterial geschätzt wird, haben die Initiatorinnen und Organisatorinnen der Messe beschlossen, ihren ganzen Glauben in diese Sache – in diesen Schatz – zu investieren. Heute ernten sie die Früchte ihres Erfolgs.“ Adam Pstrągowski, CEO der Marke S&A, ergänzt: „Die Organisatoren von Amberif haben von Anfang an die Bedürfnisse der Branche erkannt und verstanden. Das hat uns Herstellern dabei geholfen, zu wachsen.“

Stolz über das Erreichte zeigte sich auch Ewa Rachoń, die von der ersten Stunde an als Messedirektorin für die Entwicklung der Amberif verantwortlich ist. „In diesen 25 Jahren ist es uns gelungen, eine einzigartige Veranstaltung zu schaffen, an der jedes Jahr Bernsteinexperten und Schmuckliebhaber aus der ganzen Welt teilnehmen“, resümierte sie. Selbstverständlich liege das Hauptaugenmerk der Messe weiterhin auf dem Handel zwischen Herstellern und Einkäufern. Das Rahmenprogramm jedoch würde ebenfalls immer beliebter – beinhaltet es doch wissenschaftliche Seminare, Designwettbewerbe, Ausstellungseröffnungen, Präsentationen zeitgenössischer Schmuckkunst sowie Modeschauen.

Bernstein im Theater, in der Kirche und im Kerker

Das in diesem Jahr besonders umfangreiche Seminarprogramm, für das internationale Bernsteinexperten als Referenten gewonnen werden konnten, fand wie die Messe selbst in den neuen Danziger AmberExpo Messehallen statt. Alle anderen Rahmenveranstaltungen spielten sich im Danziger Stadtgebiet ab. So wurden sämtliche bisherigen Gewinnerstücke des Schmuckwettbewerbs „Mercurius Gedanensis“ im Danziger Bernsteinmuseum präsentiert (zu sehen bis 2. September).

Eine spektakuläre Bühne für die diesjährige Schmuck- und Modenschau „Amber Look Trends & Styles“ bot das 2014 fertiggestellte Shakespeare Theater. Neun Design-Teams präsentierten elegante Abend- und Brautmode ebenso wie aktuelle Streetfashion – perfekt abgestimmt mit passendem Bernsteinschmuck. Dabei kombinierten die Schmuckdesigner den Bernstein nicht nur mit traditionellen Schmuckmaterialien wie Gold, Silber und Edelsteinen, sondern verliehen ihm mit Holz oder Polymeren einen teils futuristischen Look. Weitere Programmpunkte bildeten eine Retrospektive aller bisherigen „Amber Prize“-Gewinner des Amberif Design Awards sowie eine Präsentation experimenteller Schmuck- und Modekreationen in der Danziger Johanneskirche.

Aufmerksamkeit auf hohe Produktqualität

Erfreuliche Zahlen verzeichnete die Amberif 2018 auch bei den Gästen: 6000 Besucher aus 55 Ländern wurden registriert – die meisten aus Russland, Deutschland, Grossbritannien, Dänemark und Estland. Überwiegend positive Stimmen waren seitens der Amberif-Aussteller zu hören. „Wir freuen uns, dass die ersten beiden Tage in Bezug auf den Handel bemerkenswert erfolgreich waren“, sagte beispielsweise Konrad Stachurski von der auf Silberschmuck spezialisierten Firma Argentum. „Unser Stand wurde von vielen neuen Kunden besucht, unter anderem aus Litauen, Ungarn und den Niederlanden.“ Auch von den Ausstellern des Bernsteinsektors wurden die wachsenden Anforderungen an Qualität und Design hervorgehoben: „Viele Kunden kaufen heute überlegter ein, um den Geschmack ihrer Einzelhandelskunden optimal zu treffen“, so Marcin Wesołowski von NAC Amber. Einzigartigkeit bescheinigt Bartłomiej Hamerlak, Repräsentant der Firma Rodent, der Amberif: „Es gibt keine vergleichbare Veranstaltung, auf der man so viele Kontakte zu Interessierten aus ganz Europa herstellen kann.“

Christel Trimborn

Info
www.amberif.amberexpo.pl

Bild: Messedirektorin Ewa Rachoń schneidet die Geburtstagstorte an.

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