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Sonnenschein und kleine Wolken

Die Organisatoren der Genfer Zuliefer-Fachmesse EPHJ-EPMT-SMT ziehen eine positive Bilanz der diesjährigen Veranstaltung. Die Zahl der Besucher stieg gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent und die Mehrheit der über 800 Aussteller zeigte sich mit der Austragung zufrieden.

Mehr Besucher als im Vorjahr. Das ist ein Faktor, der an der Fachmesse EPHJ-EPMT-SMT besonders viel Wert ist. An kaum einer anderen Messe wird die Qualität der Besucher derart herausgestrichen, wie an der Genfer Zuliefermesse. Paul-Henri Tinguely vom 3D-Spezialisten Altair Consulting aus Genf, lässt diesbezüglich keine Zweifel aufkommen: „Wenn ich hier in vier Tagen 15 Besuche habe, habe ich genug Aufträge für ein Jahr.“ Denn ein Besuch, so Tinguely weiter, sei an der EPHJ fast immer gleichbedeutend mit einem guten Auftrag und einer guten Zusammenarbeit.

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Auch die neue Cameo-Kollektion von Invicon war in grosser Vielfalt zu sehen.

Tinguely, der seit der Gründung der Messe an ihr ausstellt, windet den Messeorganisatoren zudem ein weiteres Kränzchen, weil diese von Anfang an das Interesse der Aussteller in den Mittelpunkt gerückt hätten. Das sei in den Anfangsjahren nicht anders gewesen als heute, unterstreicht er. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Besucherpolitik. An der EPHJ erhalten Fachbesucher freien Eintritt, während anderswo, etwa an der Baselworld, sogar Uhrmacherlernende den vollen Eintritt entrichten müssen.

Uhrenindustrie läuft

Positive Töne waren auch bei der Bieler Firma Allemand Frères SA zu hören, einem Hersteller für Werkzeugbänke für Uhren- und Schmuckateliers. „Mit der diesjährigen EPHJ sind wir sehr zufrieden“, so Céline Richard-Allemand. Notabene der Uhrenbranche gehe es gut, was schon die letzten eineinhalb Jahre durchwegs der Fall gewesen sei, so Richard-Allemand. Etwas anders klang es bei verschiedenen Werkherstellern, die betonten, dass die aktuelle Verlangsamung im Uhrenbereich, die sich aktuell auch in den Exportzahlen spiegle, durchaus zu spüren sei.

Keine Alternative

Die Messe hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2001 in der Branche eine Position erarbeitet, in der sie alternativlos geworden ist. Gab es anfangs noch Konkurrenzveranstaltungen wie die Werkzeug- und Zubehörhalle der Baselworld, sind diese in den letzten Jahren mehr und mehr weggefallen. Für die Zukunft ist zudem nicht denkbar, dass sich in Basel wieder ein Konkurrenzort entwickeln könnte, zumal dort immer weniger Technikverantwortliche der Marken anzutreffen sind.

Auch beim Edelsteinspezialisten Groh & Ripp aus Idar-Oberstein, der ebenfalls seit vielen Jahren an der Genfer Fachmesse ausstellt, ist man voll des Lobes: „Wir sind sehr zufrieden mit der hohen Qualität der Fachbesucher. Wir schätzen es sehr, dass alle Verantwortlichen vor Ort sind und dass alle grossen Gruppen und Marken hier vertreten sind. Das gilt für die Akquise neuer Kontakte genauso wie für die Besuche langjähriger Kunden oder die Besprechung laufender Projekte. Insgesamt ist die EPHJ für uns eine sehr wichtige Messe“, so Sandra Ripp.

Tradition und High-Tech

Ein Faszinosum der Messe ist auch, dass sie Hightech-Ausstellern genauso Raum lässt wie dem traditionellen Handwerk. Eine schöne Geste war beispielsweise, dass die Messeleitung den Genfer Kettenmacher Laurent Jolliet, gewissermassen der „letzte Kettenmacher“ der Branche, kurzfristig an die Messe einlud. Aber auch traditionellen Guillochier-Betrieben oder einer Lack-Künstlerin, die für grosse Marken Zifferblätter gestaltet, konnte vor Ort bei der Arbeit zugesehen werden.

Ein Faszinosum der Messe ist auch, dass sie Hightech-Ausstellern genauso Raum lässt wie dem traditionellen Handwerk.

Der Grosse Ausstellerpreis der EPHJ ging zum zweiten Mal nach 2015 an das Tessiner Mikrotech-Unternehmen Femtoprint SA. Firmengründerin Nicoletta Casanova nahm den Preis für das neu entwickelte hochpräzise „Safe Puncture Optimized Tool“ (SPOT) entgegen. Mit dem Mikrowerkzeug kann ein Medikament zur Lösung von Blutgerinnseln in den Retinalvenen auf sichere Weise eingespritzt werden, ohne dabei Gewebe zu beschädigen.

Namenswechsel und neues Logo

Die Genfer Fachmesse hat zum Messebeginn zudem ein neues Logo präsentiert sowie einen Namenswechsel bekanntgegeben. In Zukunft wird sie auf die vollständigen Abkürzungen aller einzelnen Teilbereiche verzichten und sich nur noch EPHJ nennen, statt wie bislang EPHJ-EPMT-SMT. Die Zulieferbranchen der Mikrotechnologie (EPMT) und Medizinaltechnik (SMT) bleiben neben der Uhren- und Schmuckbranche (EPHJ) aber wie bis anhin Teilbereiche der Messe.

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