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Gründungsmitglieder verlassen RJC

Führungskräfte von Cartier und anderen Marken des Richemont-Konzerns haben am Mittwoch anlässlich der Watches & Wonders mitgeteilt, dass sie aus dem Responsible Jewellery Council (RJC) austreten. Gemäss einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters begründen sie ihren Schritt damit, dass es der Organisation nicht gelungen sei, ihre Beziehungen zu Russland zu kappen. Dabei sei vor allem die RJC-Mitgliedschaft des russischen Staatsunternehmens Alrosa in die Kritik geraten, die zwar geprüft werde, aber noch nicht definitiv beendet worden sei. „Es gehört nicht zu den Werten von Richemont, einer Organisation anzugehören, in der einige Mitglieder Konflikte und Kriege unterstützen“, sagt Cyrille Vigneron, Präsident und Chief Executive Officer von Cartier. Richemont selbst hat alle kommerziellen Aktivitäten in Russland ausgesetzt und gibt an, seit Ende Februar keine Diamanten mehr von dem Diamantproduzenten Alrosa zu beziehen.

Der Schmuckhersteller Pandora, der wie Cartier zu den Gründungsmitgliedern des RJC gehört, beendete am Mittwoch ebenfalls seine Zusammenarbeit mit dem Responsible Jewellery Council; weiter soll auch die RJC-Direktorin Iris Van der Veken zurückgetreten sein.

Der Responsible Jewellery Council ist 2005 als gemeinnützige Organisation gegründet worden. Sein Ziel ist es, ethische, soziale und ökologische Standards für die gesamte Lieferkette der Uhren- und Schmuckbranche festzulegen und zu zertifizieren. Nun scheint die Organisation, die klare Richtlinien durchsetzen will, wegen ihrer unklaren Haltung zu Russland selbst in die Krise zu geraten.

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