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Aluminium

Aluminium ist das am häufigsten vorkommende Metall und nach Sauerstoff und Silicium mit einem Anteil von acht Prozent das dritthäufigste Element in der Erdkruste. Das unedle Metall kommt nicht in reiner Form vor. Es gehört zu den wichtigsten Werkstoffen in der Herstellung von Rohren und Blechen. Auch im Uhren- und Schmuckbereich findet es Verwendung – wenn auch eher selten.

 

Aluminium ist ein chemisches Element mit dem Elementensymbol Al und der Ordnungszahl 13. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort Alumen für Alaun (Aluminiumkaliumsulfat, das austrocknen, zusammenziehen, verhärten und lähmen bewirkt) ab. Das Metall besitzt eine sehr gute Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme. Es ist dreimal leichter als Stahl und lässt sich mit vielen anderen Werkstoffen problemlos verbinden. Es trotzt Witterungs- und Umwelteinwirkungen und ist nahezu unbegrenzt wiederverwertbar. Der wichtigste Rohstoff für die Aluminiumgewinnung ist Bauxit. Am meisten Aluminium wird in der Transport-, Maschinenbau- und Baubranche verbraucht. Darauf folgt die Verpackungsindustrie, die Elektrotechnik, Optik und Lichttechnik. Aluminium kommt in vielen langlebigen Konsumgütern vor. Selten wird es bei der Herstellung von Uhren verwendet und noch rarer ist dessen Verarbeitung in der Schmuckbranche.

 

Trinkdosen für den Finger

Einer der wenigen Goldschmiede, die mit diesem  Material arbeiten, ist John R. Wullschleger in Zürich. Seit ein paar Jahren fertigt er Ringe aus Alu-Trinkdosen an. Die haben sich inzwischen schon fast ein bisschen zum Kultobjekt gemausert. Man kann seine Lieblingsdose vorbeibringen, und der Goldschmied macht daraus einen individuellen Fingerring. Dabei darf es auch ruhig eine exotische Dose aus dem Ausland sein.  Diese Arbeit mache ihm grossen Spass, so Wullschleger, nicht zuletzt darum, weil er damit zusätzlich auch jüngere Kunden anspreche. Bei der Herstellung der Ringe gerät Wullschleger gar ins Schwitzen. Kein Wunder: muss er das Material doch mechanisch zusammenpressen, bis der Druck neun Tonnen ausmacht. Anschliessend werden die Ringe geschliffen, poliert und je nach Wunsch mit Gold oder Silber veredelt. Aluminium oxydiert nicht und ist auf der Haut sehr gut verträglich.

 

„Silber aus Lehm“

Erst 1825 wurden Spuren von Aluminium entdeckt. Ab 1852 war es möglich, grössere Mengen Aluminium zu gewinnen. An der Pariser Weltausstellung 1855 wurde ein Aluminiumblock mit der Bezeichnung „Silber aus Lehm“ gezeigt. Bis 1890 wurden rund 200 Tonnen Aluminium durch die Reduktion von Aluminium-Natrium-Doppelchlorid mit Natrium gewonnen. 1886 wurde in Frankreich und in Amerika, unabhängig voneinander, die Patente zur Gewinnung von Aluminium durch die Elektrolyse angemeldet. Noch heute erfolgt die Aluminiumherstellung nach diesem Prinzip. Die erste industrielle Aluminium-Elektrolyseanlage in Europa wurde 1888 in Neuhausen am Rheinfall errichtet. Sie wurde zum Ausgangspunkt der heutigen Schweizerischen Aluminium AG (Alusuisse). Jährlich werden über 100 Millionen Tonnen Bauxit abgebaut. Die wichtigsten Lagerstätten finden sich in einem breiten Gürtel um den Äquator. Die weltweiten Bauxit-Vorräte werden auf 140 Milliarden Tonnen geschätzt. Damit lassen sich über 60 Milliarden Tonnen Aluminium gewinnen.

 

Bild: Aluminium-Ringe von John R. Wulschleger