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Ebenholz

In der Mythologie vergangener Jahrhunderte wird Ebenholz eine magische Wirkung zugeschrieben. Es ist ein hartes, sehr feinporiges Tropenholz. Das Edelholz wird vor allem für Intarsien, Furniere und Musikinstrumente verwendet. Wegen ausgezeichneter Kombinierbarkeit mit Diamanten, Edelmetallen und Farbsteinen wird es auch im Schmuckbereich eingesetzt.

 

Ebenholz ist ein schwarzes oder schwarz-gestreiftes Holz von Bäumen der Gattung Diospyros aus der Familie der Ebenholzgewächse. Das Kernholz weist keine sichtbaren Jahresringe auf, ist sehr hart, schwerer als Wasser und gehört zu den wertvollsten Holzarten. Das viel hellere, meist gelb-graue Splintholz wird fast immer noch am Fällort entfernt und kommt so gut wie nie in den Handel. Es kann bis zu 70 Prozent des Baumstammes ausmachen und gilt als wertlos und unattraktiv. Ebenholz wächst in tropischen und subtropischen Wäldern mit sehr unterschiedlicher Häufigkeit. Haupterzeugerländer sind Gabun, Kamerun, Madagaskar, Nigeria und Zaire. Die Dichte von Ebenholz hängt von der jeweiligen Sorte (es gibt weit über 100) ab und liegt im Bereich von 0,9 bis 1,3 Kilogramm pro Kubikdezimeter. Im Vergleich weist das Kernholz einer lufttrockenen Eiche ein Raumgewicht von etwa 0,69 Kilogramm pro Kubikdezimeter auf.

 

Anhänger aus Ebenholz und Silber von Mirca Maffi.

Hart zum Fräsen, kompakt und beständig

Vor allem die Härte und die dunkle, intensive Farbe machen Ebenholz auch in der Schmuckverarbeitung zu einem beliebten Material. Mirca Maffi aus Zürich beispielsweise ist ganz fasziniert von diesem Edelholz. „Es lässt sich wunderbar mit Diamanten und Edelmetallen kombinieren“, schwärmt sie. Die gelernte Silberschmiedin arbeitet schon seit zehn Jahren damit. Wegen der Härte sei sie zwar länger an der Arbeit als wenn sie andere Hölzer in Form bringe, aber dafür sei das Schmuckstück auch sehr beständig und weniger empfindlich. Zudem könne man die Oberfläche gut polieren und ihr einen schönen Glanz verleihen. Zum ersten Mal mit Ebenholz in Kontakt kam sie während ihrer Lehre. „Damit zu arbeiten war von Beginn weg so angenehm, dass ich seither immer wieder gerne zu diesem Material greife“, so Mirca Maffi.

 

Bedrohte Bestände

Die grösste Verwendung findet das Ebenholz wegen seiner unübertroffenen Klangqualität beim Instrumentenbau. Begehrt ist es im Besonderen für Holzblasinstrumente sowie Griffbretter und Wirbel bei Saiteninstrumenten. Ebenholz erzielt im Handel hohe Preise. Die Übernutzung hat allerdings bedeutende Bestände zum Verschwinden gebracht. Von hervorragender Qualität war beispielsweise das Ebenholz auf Mauritius, wo heute nur noch vereinzelte Bäume übrig geblieben sind. Hochwertiges Ebenholz kommt auch aus Madagaskar. Verwertbare Stämme findet man auf der Insel fast nur noch in den Naturschutzwäldern. Seit dem Putsch im März 2009 werden die Edelholzbestände der Reservate systematisch geplündert. Die Suche nach Alternativen zu Ebenholz, sei es nach anderen Hölzern oder Ersatzmaterialien, beschäftigt den Geigenbau schon seit Jahren und dies bis heute ohne wirklichen Erfolg.