Aufmerksamkeit ist die Währung des Digitalen Zeitalters. Deshalb beobachten Soziale Medien ihre Kunden sehr genau. Diese Erforschung des Nutzerverhaltens hat eine lange Tradition. Schon vor über 60 Jahren wurde in Deutschland mit einer Uhr der Fernsehkonsum gemessen.
Bis 1963 bestand das Fernsehangebot in Deutschland nur aus wenigen, von der ARD gesendeten Stunden. Mit Beginn des bundesweiten Sendebetriebs des ZDF begann der Kampf um die Zuschauerzahlen.
Anfangs kontrollierte das Marktforschungsunternehmen Infratam die Marktanteile beider Sender. Dazu wurden in 825 Haushalten spezielle Uhren mit einem Aufzeichnungsmechanismus aufgestellt, die direkt an den Fernseher angeschlossen wurden. Über das Abgreifen der Stromspannung am Programmumschalter registrierten die „Tammeter“ jede Minute, ob und auf welchen Sender der Fernseher eingeschaltet war.
Die Daten wurden auf einen Lochstreifen geprägt und jede Woche vom „Interviewer“ eingesammelt. Der Mann an der Tür stellte ergänzende Fragen zum Fernsehverhalten. Bei Infratam wurden die Daten anschliessend aufwändig ausgewertet. Das System war störanfällig und lieferte nur haushaltsbezogene Daten. Trotzdem wurde es erst 1974 durch ein neues Verfahren zum Fernsehkonsum ersetzt. pd