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Auf dem Weg der Erholung

Anfang April fand die Inhorgenta Munich mit einer starken internationalen Messebeteiligung statt. Die Uhren-, Schmuck- und Edelsteinbranche nutzte die Plattform, um nach der Pandemie ihren Geschäftserfolg voranzutreiben. Der Höhepunkt war die Verleihung des Inhorgenta Awards.

„Es war ein emotionaler Moment, als die ersten LKWs einfuhren, um die Stände aufzustellen“, sagt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. „Nach zwei Jahren Zwangspause und trotz Verschiebung in den April konnte die Inhorgenta Munich ihre Position als Europas führende Plattform der Uhren-, Schmuck- und Edelsteinbranche bekräftigen.“ Die diesjährige Austragung zählte 732 Aussteller (gegenüber 1000 vor der Pandemie) aus 33 Ländern und 17’285 Besucher (gegenüber 26’000) aus 79 Ländern. Da die Messe München zurzeit das Impfzentrum und ukrainische Flüchtlinge beherbergt, konzentrierte sich die Inhorgenta auf fünf statt sechs Messehallen.

Gemäss Dittrich ist der internationale Anteil bei den Besuchern ist in diesem Jahr sogar gewachsen. Die Top-Ten-Besucherländer nach Deutschland waren Österreich, Schweiz, Niederlande, Italien, Tschechien, Belgien, Grossbritannien und Irland, Spanien, Dänemark sowie Ungarn. Erstmals vertreten waren unter anderem Brasilien, Malta und Vietnam. Die wichtigsten Ausstellerländer nach Deutschland waren Italien, Indien, Polen, Belgien, Schweiz, Österreich, Frankreich, Spanien, Türkei und Griechenland, hingegen fehlten Aussteller aus China oder Hongkong.

Neue Aussteller

In den Messehallen gab es Namen zu entdecken, die zum ersten Mal oder nach vielen Jahren wieder auf der Inhorgenta vertreten waren: unter ihnen Schmuckmarken wie Frieden, Thomas Sabo, Fabergé oder Giovanni Raspini sowie im Bereich Uhren die Belchengruppe, Mondaine und Seiko. „Wir waren nach acht Jahren Unterbrechung wieder auf der Inhorgenta präsent und konnten viele Kontakte knüpfen und auffrischen, unsere Kollektionen vorstellen und auch verkaufen – und somit unsere Messeziele erfüllen“, erklärt Brigitte Aeschbacher, Inhaberin von Frieden. Beim Schmuckunternehmen Thomas Sabo, das mit seiner Messepräsenz ein klares Statement für den Fachhandel setzte, klang es ähnlich: „Wir sind zufrieden, die Frequenz ist gut und wir haben auch Neukunden am Stand. Jeder ist froh, dass wieder etwas stattfindet“, so Grosshandels-Leiter Klaus Siepmann.

Auch langjährige Aussteller wie die Edelsteinfirma M.T. Mohr, die mit einem erweiterten Messestand vor Ort war, oder der deutsche Schmuckhersteller Coeur de Lion zeigten sich bereits am ersten Messetag zufrieden. „Wir freuen uns über einen guten Start der Messe und konnten eine 16-prozentige Auftragssteigerung gegenüber dem sehr guten Jahr 2020 verbuchen“, sagt Coeur-de-Lion-Verkaufsleiter Patrick Sutterlüty. Den Wert der Messe für den Geschäftserfolg bestätigt Karsten Isermann, Sales Director von Citizen Watch Europe: „Auch in diesem Jahr hat sich die Inhorgenta als ideale Plattform für unsere Markengruppe erwiesen, um unser Portfolio und unsere Pläne für die Zukunft zu präsentieren.“

Nachhaltigkeit als Prinzip

Der Gesamtmarkt für Schmuck und Uhren befinde sich auf dem Weg der Erholung, sagt Stephan Lindner, Präsident des Handelsverbands Juweliere (BVJ). Zwar fehlten vielerorts nach wie vor die Frequenz und die kaufkräftigen Touristen, aber gerade Plattformen wie die Inhorgenta setzten neue Impulse für die Zukunft. „Wir sehen zudem: In der Krise treffen die Kunden eine klare Entscheidung für Werthaltigkeit und Qualität, weniger auf schnellen Konsum. In unserer Branche zeigt sich das im Trend zu Gold, Diamanten und starken Marken“, so Lindner. Als farbliche Trends waren in München vor allem Grün bei Zifferblättern zu finden oder Orange im Edelsteinbereich – nicht zuletzt dank der brancheneigenen Marketingkampagne zum „Edelstein des Jahres 2022“, dem Mandaringranat.

Die Branche feiert sich

Den Höhepunkt der Messe bildete die Verleihung des Inhorgenta Awards am Samstagabend. 450 Gäste aus der Branche feierten die diesjährigen Gewinner an einer edlen Gala in der BMW-Welt. Die begehrte Trophäe erhielten: Autore Pearls (Kategorie Fine Jewelry), Coeur de Lion (Fashion Jewelry), Breuning (Designer of the year), Jonathan Holz (Design Newcomer of the year), Frederique Constant (Watch Design), Juwelier Böckelmann (Next Generation Retail), Uhrenfabrik Junghans (Retailers Choice – Best Watch) und Manu Schmuckwerkstatt (Retailers Choice – Best Piece of Jewelry).

Mit dem Schmuckset „Snake“ gewann
Autore Pearls den Inhorgenta Award in
der Kategorie Fine Jewelry.

Anlässlich der Award-Verleihung wurde Klaus Dittrich offiziell verabschiedet. Es war die letzte Inhorgenta unter seiner Leitung, bevor er am 1. Juli in den Ruhestand geht. Seine Nachfolge wird Stefan Rummel antreten, der bereits für die Messe München tätig ist. Die nächste Inhorgenta findet vom 24. bis 27. Februar 2023 in München statt.

Tanja Wenger

inhorgenta.com

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