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Design-Werkstatt Braunwald

Im kommenden Sommer wird die Design-Werkstatt in Braunwald wieder zum Begegnungsort für Schmuckschaffende und zur Tankstelle für neue Ideen und Techniken. Nach dem letztjährigen Workshop mit Esther Brinkmann, konnte auch diesmal mit Georg Dobler wieder ein Meister seines Fachs für eine Woche der Ideenfindung engagiert werden.

Von Mitte Juli bis am 6. September werden in Braunwald jeweils von Montag bis Freitag Kurse angeboten. Dabei geht es um das Steinschleifen, Emaillieren, Silberschmieden, Steinefassen oder das antiklastische Schmieden. Bereits zum zehnten Mal wird Professor Kimiaki Kageyama aus Tokyo ins autofreie Bergdorf im Glarnerland reisen, um den Kursteilnehmenden sein grosses Wissen über traditionelle japanische Techniken weiterzugeben. Der gastfreundliche Ort auf 1256 Meter über Meer ist ideal für Kreativität und Erholung.

Die Schmuckwerkstatt Eishäuschen ist von den Hotels aus gut erreichbar. Das Atelier mit Zugang zur Terrasse verfügt über zwölf Arbeitsplätze, die mit Grundwerkzeugen und den nötigen Geräten ausgestattet sind. Einige Spezialwerkzeuge können erworben werden. Weitere Plätze bietet der angrenzende Zeichen- und Aufenthaltsraum. Bei guter Witterung kann zudem auf der Terrasse mit atemberaubendem Panoramablick gearbeitet werden. 

Antiklastisches Schmieden, 15. bis 19. Juli

Antiklastisches Schmieden bietet Gestaltungsmöglichkeiten, die mit konventionellen Methoden nicht denkbar sind. Durch das Schmieden der Bleche auf wellenförmigen Eisen oder Hölzern wird das Auftiefen in zwei Richtungen möglich, wie es beispielsweise bei gewölbten Armreifen der Fall ist. Die Spezialwerkzeuge können nach dem Workshop gekauft werden. Die Kurssprache ist Englisch. Goldschmiedin Ronda Coryell leitet den Kurs. Sie war jahrelang Dozentin an der Revere Academy in San Francisco, unterrichtet weltweit und ist Verfasserin verschiedener Lehrmedien. 

Silberschmieden, 22. bis 26. Juli

Es wird immer schwieriger, eine Gelegenheit zum Erlernen dieser spannenden Technik zu finden. Die Realisierung von Silberschmiedearbeiten erfordert eine kompetente Anleitung und eine aufwändige Ausstattung mit entsprechenden Werkzeugen. Die Kursleitung hat Silber- und Goldschmied Karl Geiger. Nach acht Jahren Mitarbeit bei der Berner Silberschmiede Pochon, leitete Geiger bis zur Pensionierung die Werkstatt der Firma Engel in Thun.

Traditionelle japanische Techniken, 20. Juli bis 2. August

Kimiaki Kageyama wird mit den Teilnehmenden drei traditionell japanische Metall-Legierungen anfertigen: Shakudo, Shiro Shibuichi und Nami Shibuichi. Ebenfalls wird die Flächentauschierung Nunomezogan und die Linientauschierung geübt. Das Ziselieren von dünnem Eisenblech sowie verschiedene Patinierverfahren gehören auch zum Programm. Kursleiter Kimiaki Kageyama war Professor und Leiter des Metallbereichs am Hiko Mizuno Jewelry College in Tokio, Japan.

Fassen von Edelsteinen, 5. bis 9. August

Wer geringe Vorkenntnisse hat, beginnt mit Cabochon, Zargen- und Grifffassungen. Fortgeschrittene können auch das Einreiben oder Verschnitt-Kornfassungen ausprobieren. Verschiedene Fassungen und Steine sowie die Werkzeuge werden von der Design-Werkstatt zur Verfügung gestellt. Kursleiter Wolfgang Schütz ist Fassermeister mit eigener Werkstatt in Pforzheim. Er unterrichtet unter anderem an der Gewerbeakademie.

Edelsteinschleifen, 12. bis 16. August 

In einer Einführung werden Edel- und Schmucksteine und ihre Eigenschaften vorgestellt. Anschliessend werden die Rohsteine bearbeitet und der Umgang mit Steinsäge und diversen Schleifmaschinen an einem Cabochonschliff und dem Free-Form-Schleifen geübt. Es können eigene Steine mitgebracht oder Rohsteine vor Ort zu günstigen Preisen ausgewählt werden. Kursleiter sind Hubert Heldner von Free Form Artists aus Montreux und Noreen Masaki vom Lapidary Training Centre LTC in Dar-el-Salaam, Tanzania.

Material und Ornament, 10. bis 23. August

Sammeln und bewerten von unterschiedlichen Materialien, die für Schmuck als wertvoll erachtet werden, stellen den Schwerpunkt dieses Workshops dar. Die Teilnehmenden stellen eine Materialbibliothek zusammen. Aus den (Material-) Reihungen entwickeln sie individuellen Halsschmuck. Kursleiter Georg Dobler aus Bayreuth ist Goldschmiede-Meister. Von 2002 bis 2018 hatte er eine Professur an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Dobler zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Schmuckkünstlern mit vielen Auszeichnungen und Arbeiten in Galerien, Museen und Sammlungen.

Emaillieren, 26. bis 30. August

Email ist die dauerhafte Verschmelzung der beiden Werkstoffe Metall und Glas. Die Vielfalt der Farben und Techniken bietet ein unerschöpfliches Feld an Anwendungsmöglichkeiten. Das experimentelle und kunsthandwerkliche Emaillieren steht im Mittelpunkt dieses Seminars. Kursleiterin Mandy Rasch ist Goldschmiedin und verfügt über ein Designstudium. Sie unterrichtet unter anderem an der Handwerkskammer Erfurt, beteiligt sich an Ausstellungen und engagiert sich beim Erfurter Schmucksymposium.

Hohlformen und Faltungen, 2. bis 6. September

In diesem Kurs werden mit einfachen Werkzeugen traditionelle und neue Verfahren ausprobiert, um Schmuck hohl anzufertigen. Techniken wie Drücken, Pressen, Tiefziehen, Schmieden, sowie spezielle Wachstechniken werden vorgestellt. Metall zu falten erschliesst einen überraschend vielseitigen Umgang mit dessen natürlichen Eigenschaften. Kursleiter Georg Schulte ist Goldschmiedemeister mit einem Atelier in Münster. Er unterrichtet verschiedene Techniken.

Neben Edelmetallen steht den Teilnehmenden eine umfangreiche Materialpalette zur Verfügung. Die Abrechnung erfolgt nach individuellem Verbrauch. Bei einigen Kursen sind Vorkenntnisse  erforderlich. In einer separaten Werkstatt können vom 15. Juli bis 6.September vier eingerichtete Werkplätze ohne Betreuung für wöchentlich 150 Franken gemietet werden.

Info
www.stuessi.de

Bild: Kursleiter Kimiaki Kageyama im Workshop.