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Die Uhr auf Zeit

Gold’Or: Robin Vogelsang, wie ist das Geschäft mit dem Uhrenvermieten angelaufen?

Robin Vogelsang: Wir sind zufrieden. Das Projekt ist ja ganz neu. Dass wir im ersten Monat schon gegen 30 Uhren ausmieten konnten, stimmt uns zuversichtlich.

Ihr seid zwei Brüderpaare im Alter von 22 bis 24 Jahren. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Wir haben uns am Sportgymnasium in Davos kennengelernt. An einem Kurs mussten wir ein fiktives Start-up gründen. Da wir alle vier von schönen Uhren fasziniert sind, kam diese Idee auf, die wir dann weiterverfolgt und nun umgesetzt haben.

Wie funktioniert Dials?

Leute, die hochwertige Uhren besitzen, stellen diese auf unserer Plattform für ein „Sharing“ zur Verfügung. Die Uhren sind versichert, werden professionell gewartet und können eine Rendite einbringen, ohne dass sie verkauft werden müssen. Auf der anderen Seite sind die Kundinnen und Kunden, die Freude an schönen Uhren haben aber die Investitionen nicht machen wollen oder können. Sie haben so die Möglichkeit, ihr Lieblingsmodell für drei Wochen, drei Monate oder sechs Monate zu benutzen.

Stellt Dials also eine Konkurrenz gegenüber den Schweizer Uhrenhändlern dar?

Als Konkurrenz zum Verkauf sehen wir uns nicht. Es kann ja auch sein, dass wir Leute dazu animieren, sich einen edlen Zeitmesser zu leisten. Uns geht es mehr um „try before buy“, das heisst, dass wir den Kunden ein Ausprobieren ermöglichen.

Kommen die Uhren, die zur Verfügung gestellt werden, ausschliesslich von Privatpersonen?

Bis anhin ist das tatsächlich so. Wir würden aber auch gerne mit Händlern zusammenarbeiten.

Wie sieht Ihr Zielpublikum aus?

Unsere Plattform richtet sich an Personen, die zu einer speziellen Gelegenheit eine spezielle Uhr tragen möchten. Für sie gibt es ein Drei-Wochen-Paket ab 250 Franken. Auch Uhrenliebhaber, die bereits wertvolle Modelle besitzen und etwas Abwechslung schätzen, gehören zu unseren Kunden. Für sie gibt es das Dials-Uhren-Abo. Weiter kann unser Angebot auch als Übergangslösung betrachtet werden, für Leute, die ein Modell bestellt haben, auf das sie unter Umständen jahrelang warten müssen.

Wie sieht das Verhältnis von Angebot und Nachfrage nach dem ersten Monat aus?

Glücklicherweise ziemlich ausgeglichen. Die Anbieter waren leicht in der Überzahl.

Welche Marken sind am gefragtesten?

Grundsätzlich sind das alle Rolex-Sport-Stahlmodelle sowie verschiedene Ausführungen von Audemars Piguet, Patek Philippe, IWC oder Omega.

Wie machen Sie auf sich aufmerksam?

Wir bewerben unsere Plattform ausschliesslich auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen wie Facebook, Instagram und YouTube.

www.dials.ch

Bild: Die Jungunternehmer: Claudius Knecht (v.l.), Julian Vogelsang, Lucas Knecht und Robin Vogelsang.