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Eine logische Siegerin

Der Genfer Uhren-Grandprix (GPHG) wird seit 2012 vergeben. Zum ersten Mal ist der erste Preis, der Goldene Zeiger (Aiguille d’Or), an die Marke Audemars Piguet gegangen, die zwei weitere Preise, den „Prix de la Complication pour Homme“ sowie den „Prix de la Montre Iconique“ gewinnen konnte. Vergeben worden sind achtzehn Uhrenpreise sowie ein Special-Jurypreis, mit dem der Only-Watch-Initiator Luc Pettavino ausgezeichnet worden ist.

Grand Prix de l’Aiguille d’Or

Mit ihrer „Royal Oak Selfwinding Perpetual Calendar Ultra-Thin“ mit Titan- und Platingehäuse hat sich Audemars Piguet den Hauptpreis des diesjährigen Genfer Uhrenwettbewerbs zweifellos verdient. Die Uhr ist ein wahrer Tausendsassa: Funktional, mit einem Automatikkaliber mit Day-Date, Mondphase und Ewigem Kalender, und dies alles in einem 2,89 Millimeter dünnen Kaliber – ein Weltrekord. Nur die Sekunde, könnte man ketzerisch anfügen, liess man links liegen. Der Verkaufspreis von 150’800 Franken dürfte dafür sorgen, dass die Uhr nicht in allzu grosser Auflage gefertigt wird.

Prix de la Complication pour Dame

Wenige Uhren wirken in ihrer Gestaltung so avantgardistisch wie die „Legacy Machine“-Kreationen von MB&F. Zum ersten Mal haben Max Büsser und seine „Freunde“ in dieser Linie eine Damenuhr konzipiert: die „Legacy Machine FlyingT“. In der eigentümlichen Halbkugel befindet sich ein Automatikwerk mit fliegendem Tourbillon. Anstösse, Lünette und Krone sind rundum mit Brillanten ausgefasst. Das entfernt an Salvador Dalí erinnernde Zifferblatt scheint – keck zur Seite gedreht – ans Werk gelehnt. Das Design mitgestaltet hat René Giroud.

 

Prix de la Chronométrie

Karl-Friedrichs Scheufeles Steckenpferd, die Marke Ferdinand Berthoud, ist trotz ihres jungen Alters ein regelmässiger Gast auf dem Siegerpodest des Genfer Grand Prix’s. 2016 gewann sie mit dem Erstling, dem Chronomètre FB 1, den Goldenen Zeiger. Dieses Jahr wurde der Regulator „FB 1R.6-1“ mit dem Chronometrie-Preis ausgezeichnet. Das kantige Gehäuse unterstreicht das futuristische anmutende Stahldesign der Uhr. Funktional erfüllen Sekunde, Minute sowie eine Sekundenscheibe, alle Bedürfnisse, der Tourbillon bei 12 Uhr sorgt für zusätzliche „Drehmomente“.

Prix de la Montre Calendrier et Astronomie

Mit der „Arceau L’Heure de La Lune“ präsentiert Hermès eine Mondphase, die das lunare Thema spielerisch leicht und mit viel Romantik umkreist. Die beiden Scheiben für Datum sowie Minute und Stunde rotieren synchron um die beiden Perlmutt-Monde. Das Zifferblatt ist aus Aventurin, das Gehäuse aus Weissgold. Im Vergleich mit nahezu allen anderen preisgekrönten Uhren wirkt Verkaufspreis von 26’000 Franken schon fast günstig. Auf 100 Exemplare limitiert dürfte die Auflage schnell vergriffen sein.

Prix de l’Exception Mécanique

Genus heisst die 2019 gegründete Marke des Uhrmachers Sébastien Billières. Mit der „GNS 1.2 WG“ ist ihm auf Anhieb ein Meisterwerk gelungen, das den Preis für aussergewöhnliche Mechanik mehr als verdient. Nach drei Jahren intensiver Arbeit ist ein Zeitmesser entstanden, der die Sphären des Gewohnten übersteigt. Frei sich bewegende Elemente, freien Kugeln vergleichbar, werden auf drehenden Scheiben transportiert. Limitiert auf acht Exemplare ist die einzelne Uhr preislich auf 300‘700 Franken fixiert.

Prix de la Montre Métiers d’Art

Meisteruhrmacher Kari Voutilainen ist auf Preise am Genfer Grand Prix abonniert. Allein dieses Jahr hat er neben Preis für beste Männeruhr auch den Uhrenpreis für Handwerkskunst gewonnen. Seine Uhr „Starry Night Vine“ ist in Zusammenarbeit mit dem japanischen Meister des Lacks, Tatsuo Kitamura, entstanden. Verwendet wurden neben Lack Rohmaterialien wie Goldstaub, Blattgold, Turban-Muschel sowie neuseeländische Abalone-Muschel. Gefertigt worden ist ein einziges Exemplar, schnelles Zugreifen ist also empfehlenswert.

Prix Révélation Horlogère

„17.06 – Copper“ heisst die Uhr der jungen Marke „Ming“, die vom Fotografen Ming Thein aus Kuala Lumpur in Zusammenarbeit mit einem fünfköpfigen Gründungsteam 2017 lanciert worden ist. Die Produktion der ästhetisch ambitionierten Uhren erfolgt in Zusammenarbeit mit Etienne Schwartz und Jean Rousseau Paris. Mittlerweile sind drei Linien entstanden. Die dritte Linie „17.06“ besteht neben der preisgekrönten Copper aus dem Modell Monolith. Beide Versionen, die für 1250 beziehungsweise 1500 Franken erhältlich waren, sind bereits ausverkauft.

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