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Sommerkurse für Schmuckschaffende in Braunwald

In Braunwald, dem idyllisch gelegenen, autofreien Bergdorf im Glarnerland, hat Felix Stüssi 1988 das ehemalige Personalhaus des Hotels Bellevue entdeckt. In diesem nicht mehr genutzten, originellen Holzhäuschen konnte er eine Schmuckwerkstatt einrichten und internationale Workshops durchführen. Auch 30 Jahre später hat das Angebot nichts an Attraktivität verloren.

Das Eishäuschen in Braunwald ist während den vergangenen drei Jahrzehnten jeweils im Sommer zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs für Schmuckmacherinnen und -macher geworden. Gründer und Besitzer ist Goldschmied Felix Stüssi. Er hat dafür gesorgt,  dass auch das diesjährige Angebot wieder vielseitig und international ausfallen wird.

Silberschmieden, 15. bis 20. Juli?

Die Realisierung von Silberschmiedearbeiten erfordert eine kompetente Anleitung und eine aufwändige Ausstattung mit entsprechenden Werkzeugen. In diesem Kurs können verschiedene klassische Silberschmiedetechniken erlernt und erprobt werden. Kursleitung: Karl Geiger, Silber- und Goldschmied.

Das Eishäuschen vor 30 Jahren

Giesstechniken, 22. bis 27. Juli?

In diesem  Workshop werden verschiedene Gusstechniken wie das Wachsausschmelzverfahren, der Sandguss und der Ossa-Sepia-Guss geübt. Kursleitung: Annina Rodigari, Goldschmiedin. Studium für Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung Zürich. Eigenes Atelier für Gestaltung und Webdesign.

Traditionelle japanische Techniken, 29. Juli bis 4. August 

Meister Kageyama wird mit den Teilnehmenden drei traditionell japanische Metall-Legierungen anfertigen. Shakud?, Shiro Shibuichi und  Nami Shibuichi. Im zweiten Teil des Workshops wird die Flächentauschierung Nunomezogan gezeigt und geübt. Verschiedene Patinierverfahren mit japanischen Rezepten werden angewendet. Die Kurssprache ist Englisch.

Kursleitung: Kimiaki Kageyama. Er war Professor und Leiter des Metallbereichs am Hiko Mizuno Jewelry College in Tokio, Japan.

Idee und  Form, 5. bis 10. August – ausgebucht

In diesem Workshop beschäftigen sich die Teilnehmenden damit, Ideen wachsen zu lassen und Formen zu entwickeln, in denen Prozesse von Wachstum und Veränderung sichtbar werden. Kursleitung: Esther Brinkmann, Goldschmiedin. Sie wird als Gastdozentin und Jurorin weltweit von führenden Institutionen eingeladen. 2015 hat sie den Kulturpreis der Stadt Genf bekommen. Ihr Schmuck ist in vielen Museen und Privatsammlungen zu finden.

Meister Kageyama zeigt traditionelle japanische Techniken.

Argentium / Keum Boo, 12. bis 17. August – ausgebucht

Argentium ist eine patentierte Sterling-Silber-Legierung mit dem Halbmetall Germanium und hat viele Vorteile gegenüber traditionellen Silberlegierungen. Keum Boo: Ein 0,2 Millimeter dünnes Feingoldblech lässt sich ohne Lot auch grossflächig mit Feinsilber oder Argentium verbinden. Diese faszinierende Technik aus Asien funktioniert durch eine intensive molekulare Verbindung der beiden Metalle. Kursleitung: Ronda Coryell, Goldschmiedin. Sie war Dozentin an der Revere Academy in San Francisco, unterrichtet weltweit und verfasst Lehrmittel.

Antiklastisches Schmieden, 19. bis 24. August

Durch das Schmieden der Bleche auf wellenförmigen Eisen oder Hölzern wird das Auftiefen in zwei Richtungen möglich, wie es beispielsweise bei gewölbten Armreifen der Fall ist. Beim antiklastischen Schmieden sind zwei Werkzeuge massgebend: Antiklastikriegel und Hammer. Die Spezialwerkzeuge  können gekauft werden. Die Kurssprache ist Englisch. Die Kursleitung hat ebenfalls Ronda Coryell.

Fassen von Edelsteinen, 26. bis 31. August – ausgebucht

Zu Übungszwecken werden verschiedene Fassungen mit Stein zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmenden können auch eigene Steine und Fassungen mitbringen. Werkzeuge können mitgebracht oder ausgeliehen werden. Kursleitung: Wolfgang Schütz, Fassermeister aus Pforzheim.

Drei Generationen Goldschmiede Anfang der 90er-Jahre: Max Fröhlich (von links), Felix Stüssi und Fritz Loosli.

Mokume-Gane, 2. bis 7. September

Der japanische Begriff Mokume Gane bedeutet wörtlich „Holzmaserung in Metall“, was den optischen Effekt dieser alten Technik treffend beschreibt. Dünne Bleche aus Kupfer, Silber, Palladium oder Gold werden in mehreren Schichten übereinander verschweisst. In dem so entstandenen Barren werden durch teilweises Abtragen der Oberfläche Strukturen eingearbeitet. Nach dem Kurs kann jeder Teilnehmer mit wenig Aufwand Mokume-Gane-Schmuckstücke herstellen. Kursleitung: Georg Schulte, Goldschmied. Seit 2004 Dozent für Mokume Gane an verschiedenen Institutionen und Leiter der Goldschmiedewerkstatt Oeding in Münster.

In einer separaten kleinen Werkstatt können während den Sommerkursen vier eingerichtete Werkplätze ohne Betreuung für wöchentlich 150 Franken gemietet werden.

Info
www.stuessi.de

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