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Luxusmarken locken in die Gastroszene

Eine Reihe renommierter Luxusmarken hat sich in den letzten Jahren in die Gastronomie gewagt. Darunter befinden sich auch Branchengrössen aus der Uhrenwelt wie Jaeger-LeCoultre, Breitling und IWC.

Der Trend, dass Luxusmarken Bars, Cafés und Restaurants eröffnen, hat in den letzten Jahren zugenommen. Viele Marken bieten längst nicht mehr nur Accessoires oder Kleidung an, sondern auch gastronomische Erlebnisse. Während einige diese Schritte als innovativ betrachten, werfen die Verbindungen zwischen Luxusmarken und Gastronomie auch Fragen auf.
In Genf wurde im Mai das Restaurant „Breitling Kitchen“ eröffnet, das den Gästen verschiedene von Street-Food inspirierte Gerichte anbietet. Das Spezielle daran, die Speisen werden mit lokalen Zutaten zubereitet. Auch mit den Cocktails hat sich Breitling etwas Besonderes ausgedacht, die Getränke sind von den Themen Luft, Land und Wasser inspiriert. Die Marke betreibt zudem das „Breitling Bar & Bistro“ im Shoppingcenter Jelmoli in Zürich.

Cocktails und Fliegeruhren

Ebenfalls in Genf befindet sich an der Rue du Rhône die Bar „Les Aviateurs“. IWC bietet dort in Zusammenarbeit mit Globus spezielle Cocktailkreation an, die von den Fliegeruhren inspiriert sind. Das Ambiente erinnert an einen exklusiven Gentlemen‘s Club.
In Paris versucht die französische Marke Messika mit dem „Café Messika X 7ème Ciel „, den Glamour ihrer Schmuckstücke auf die Gastronomie zu übertragen. Das Rooftop-Café befindet sich im Kaufhaus Printemps, von wo aus man einen Panoramablick über die Dächer der Stadt und den Eiffelturm hat. Das Pop-up-Café ist eine Zusammenarbeit mit dem bekannten Koch Juan Arbelaez, der auch ein Freund von Valérie Messika ist.

Weiter befindet sich in Paris an der berühmten Avenue Montaigne, direkt neben der Dior Boutique, das elegant eingerichtete Restaurant Monsieur Dior. Das Lokal wurde von Architekt Peter Marino entworfen und soll Feinschmecker und Ästhetik-Liebhaber ansprechen.

Der Trend setzt sich auch in Italien fort, wo Modehäuser wie Gucci und  Armani ihre eigenen Lokale haben. 2018 wurde in Florenz, der Geburtsstadt der Marke Gucci, die Gucci Osteria eröffnet. Mit Chefköchen aus Italien, Mexico und Japan wird ein italienisches À-la-carte- und ein Degustations-Menu angeboten.
In Milano gibt es mehrere Restaurants, Bars und Cafés sowie ein Theater von Emporio Armani. Schon 1998 hat die Marke sich in die Welt der Gastronomie gewagt und ihr erstes Restaurant in Paris eröffnet. Heute führt Armani über 20 Restaurants auf vier Kontinenten.

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Das Restaurant Breitling Kitchen in Genf.

 

Frühstück bei Tiffany

Auch in London hat der Trend mit dem „Tiffany Blue Box Cafe at Harrods“ von Tiffany & Co Fuss gefasst. Wie der Name schon sagt, befindet sich das Café im berühmten Warenhaus Harrods. Das Lokal ist in weiss und dem „Tiffany blue“ gehalten. Michelin Sternekoch Daniel Boulud bietet ganztags ein saisonales Menu an.
Im Dezember konnte man im Covent Garden das „Reverso 1931 Café“ besuchen. Jaeger-LeCoultre betreibt aktuell in New York und Tokio je einen Gastrobetrieb. Sie sollen eine Hommage an die Reverso sein, die als Design-Ikone des Art-Déco-Stils gilt. Zur Unterstützung holte sich Jaerger-LeCoultre die französische Meisterkonditorin Nina Métayer an Bord.
Der Schritt von Luxusmarken in die Gastronomie ist wohl eine gewagte Entscheidung, aber sie eröffnet neue Horizonte für Markenbindung und Kundenerlebnisse. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Bewegung in der Luxusbranche weiterentwickeln wird und welche anderen Möglichkeiten die Zukunft bringen mag.

Sophie Wanzenried

Bild: Die Bar Les Aviateurs in Genf.

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