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Rekordjahr für Garmin

Garmin verbuchte 2020 ein Rekordjahr. Prisca Collins, Country Managerin Garmin Schweiz, und Kai Tutschke, Geschäftsführer Garmin DACH, über die Gründe dieses Erfolgs.

Gold’Or: Garmin publizierte für 2020 ein Rekordergebnis. Wo liegen die Gründe?

Kai Tutschke: Garmin ist ein vertikal integriertes Unternehmen, sämtliche Prozesse von der Forschung über die Produktion bis zur Vermarktung bleiben im eigenen Haus. Dadurch sind wir auch in Krisenzeiten flexibel und kontrollieren die Qualität unserer Prozesse. Garmin ist diversifiziert und deckt Märkte von der Luftfahrt bis zu Smartwatches ab. Piloten vertrauen auf unsere Cockpits und Produkte genauso wie Yachteigner, Golfspieler, Bergsteiger, Taucher und Hobbysportler. Durch den hohen Anspruch professioneller Kunden, wie etwa Wettkampf-Triathleten, profitiert eine stark wachsende Zahl fitnessorientierter Menschen.

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Das neue Modell Lily, die kleinste Smartwatch von Garmin.

Prisca Collins: Ein weiterer Grund für das Rekordjahr ist sicher, dass wir neue Märkte erschlossen haben. So hatten wir in der Schweiz beispielsweise ein tolles Jahr im Bereich Indoor-Cycling und haben es trotz aller Schwierigkeiten geschafft, unsere Präsenz im Uhrenfachhandel und bei den Juwelieren auszubauen.

Sie erwähnen auch eine starke Zunahme der Produkte „für den aktiven Lebensstil“. Was zählt da dazu?

Kai Tutschke: Dazu gehören unsere Fahrradcomputer und sämtliche Smartwatches. Zurzeit stellen wir fest, dass zunehmend mehr Menschen eine hochwertige Smartwatch für ihren aktiven Lebensstil suchen. Dieser Trend ist nachvollziehbar, da die meisten unserer Kundinnen und Kunden ihre Garmin-Uhr ständig tragen, nicht nur beim Sport. Hier liegen wir entwicklungsseitig weit vorne und haben mit unseren „Marq“-Uhren eine sehr hochwertige Linie mit hoher Marktdurchdringung im Sortiment.

Prisca Collins: Ein schönes Beispiel für die Weiterentwicklung von Produktlinien ist die Fenix-Serie. Vor rund zehn Jahren als Outdoor-Uhr für ambitionierte Bergsportler gestartet, ist sie heute eine Multisport-Smartwatch für jeden. Es gibt sie in drei Grössen, zahlreichen Designs und Modellvarianten, die dann beim Sportfachhändler oder beim Juwelier zu finden sind. Die Bergsportler lieben sie immer noch – der Unterschied ist aber, dass sie sie heute als Alltagsuhr tragen können und nicht mehr nur als Sport-Equipment.

Wie sehr trug der Onlinehandel zum Ergebnis bei?

Kai Tutschke: Wir möchten, dass unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich beraten werden, sowohl stationär als auch online. Aus diesem Grund verkaufen wir unsere Produkte für die Luftfahrt in entsprechend kompetente Kanäle, gleiches gilt für unsere Marineprodukte. Bei unseren Smartwatches haben wir über 100 verschiedene Modelle und können unseren Händlern je nach Kompetenz das Passende anbieten. Ein Laufshop verkauft hauptsächlich unsere Forerunner-Modelle, ein Golfshop unsere Approach-Modelle. Und auch für die Uhrenfachhändler und Juweliere haben wir ein passendes Sortiment. So ist beispielsweise die Marq-Kollektion exklusiv bei diesen Händlern erhältlich.

Wie hat sich die DACH-Region 2020 entwickelt?

Kai Tutschke: In den letzten fünf Jahren sind wir nach Umsatz über 50 Prozent gewachsen. Und im Ausnahmejahr 2020 hatten wir das erfolgreichste Jahr unserer Firmengeschichte. Dafür haben wir alle hart gearbeitet und gerade im vergangenen Jahr viel Flexibilität gezeigt.

Prisca Collins: Als es mit der Pandemie und dem Lockdown losging, wurden wir kurzzeitig nervös, haben dann aber schnell gesehen, dass wir gut aufgestellt sind und die richtigen Strukturen und Produkte haben, um gut durch diese Zeit zu kommen.

Gab es Besonderheiten bei einzelnen Produktesparten?

Prisca Collins: Unsere Indoor-Cycling Marke „Tacx“ hat eine signifikante Nachfrage erfahren. Auch im Lockdown wollten Menschen fit bleiben und sind zuhause virtuelle Rennen auf ihrem Rennrad und unseren Tacx-Produkten gefahren. Im Smartwatch-Bereich beobachten wir, dass die hochpreisigen Modelle besonders gut nachgefragt werden. Der Durchschnittspreis ist auf über 500 Franken gestiegen und unsere Premium-Kollektion Marq ist in der DACH-Region im weltweiten Vergleich besonders gut gefragt. Dafür haben wir aber auch viel investiert.

2019 hatte Garmin als Ziel genannt, sich im Uhrenfachhandel etablieren zu wollen. Wo stehen Sie mit Blick auf die DACH-Region?

Kai Tutschke: Heute führen über 450 Uhrenfachhändler in der DACH-Region unsere Modelle. In den letzten 24 Monaten haben wir in dieser Region die qualitative Erweiterung unserer Distribution vorangetrieben. Es kamen Namen wie Rüschenbeck, Bucherer oder Juwelier Leicht hinzu. Für unsere Partner sind wir inzwischen ein relevanter Hersteller, der guten Umsatz beschert und neue Zielgruppen adressiert. Vontobel listete uns im März 2021 unter den Top-5-Uhrenmarken weltweit, wenn es nach Volumen in Schweizer Franken geht. Diesen Weg wollen wir über die nächsten Jahre weiter gehen.

Und wie entwickelt sich die Schweiz?

Prisca Collins: Der Markt in der Schweiz entwickelt sich ähnlich wie die ganze DACH-Region. Naturgemäss sehen wir weniger Umsatz im Marine-Bereich – dafür sind wir seit jeher stark bei Outdoor-Produkten und hochwertigen Multisport-Uhren. Die Schweiz ist ein Fenix-Land. Auch die Marq, unsere hochwertige Tool-Watch-Kollektion, kommt gut an. Mehr und mehr Juweliere erkennen, dass sie sich Neuem öffnen müssen und Veränderungen Chancen mit sich bringen. Hier führen wir die eingeschlagene Strategie fort, unseren Händlern die Produkte anzubieten, die bei Ihnen nachgefragt werden und mit denen sie sich differenzieren können. Im Uhrenfachhandel bedeutet das, diesen Partnern weiterhin exklusive Kollektionen anzubieten. Wir wissen, dass wir mit dieser Strategie erfolgreich sind und Neukunden in diese Geschäfte ziehen können.

Welche Produkte-Highlights sind 2021 geplant?

Kai Tutschke: Mit der Lily und der Venu2 haben wir in den letzten Monaten zwei neue Smartwatch-Modelle lanciert, die bereits erfolgreich vermarktet werden. Die Venu2 ist ein Nachfolgemodell der erfolgreichen Venu mit vielen neuen Funktionen und Designs. Die Lily ist die kleinste Smartwatch von Garmin in sehr femininem Design und kommt ausgesprochen gut an.

Prisca Collins: Nicht zu vergessen unsere neuen Tauchcomputer der MK2-Serie, die es nun in verschiedenen Grössen und mit zahlreichen technischen Neuerungen gibt. Auch diese Produkte sind beim Uhrenfachhändler in der Schweiz erhältlich.

Titelbild: Kai Tutschke, Geschäftsführer Garmin DACH.

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