Lesezeit

3m 44s

Share

Vom Nachwuchs bis zur Rückkehr der Messen

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Ein Jahr, das immer noch von einem leidigen Thema geprägt war: Corona. Doch langsam scheint sich der Weg zurück zur Normalität anzubahnen. Auch in der Uhren- und Schmuckwelt trifft man sich wieder, sei es an Messen oder an Branchenanlässen.  

Wir wünschen es uns alle: Zurück zur Normalität, zu den persönlichen Treffen mit Berufskollegen, Lieferanten, Produzenten und unbeschwerte Begegnungen mit den Kunden. Wann dies wieder so sein wird, weiss niemand. Nach dem zweiten Lockdown im Frühjahr gab es zumindest teilweise Aufhebungen der vom Bund auferlegten Massnahmen gegen die Pandemie. So konnte Ende Oktober in Zürich die erste Mitgliederversammlung des neugegründeten Vereins Fabrefactum durchgeführt werden. Dieser löst die Erfa-Gruppe ab und will sich unter dem Co-Präsidium von Ruedi Derks und Bruno Mojonnier in erster Linie um Ausbildungsfragen und die Förderung von Lehrbetrieben kümmern. Apropos Ausbildung: In der Gold’Or 7/21 erhielten unsere Leserinnen Einblick in den neuen Bildungsplan, der für Gold- und Silberschmiede sowie Edelsteinfasserinnen im Schuljahr 2022/2023 umgesetzt werden soll.

Erste Treffen haben auch der Verband Schweizer Goldschmiede und Uhrenfachgeschäfte (VSGU) und die Schweizerische Gemmologische Gesellschaft (SGG) organisiert. Zu beiden Anlässen sind zahlreiche Mitglieder gekommen. Die aussergewöhnliche Versammlung des VSGU fand am 6. September im Circle am Flughafen Zürich statt. Neben dem Wiedersehen und langersehnten persönlichen Austausch ging es vorwiegend um die Themen Qualitätslabel, Ethik, Nachhaltigkeit sowie um den neuen Berufsbildungsfonds, der von den Anwesenden einstimmig gutgeheissen wurde. Dies bedeutet, dass künftig die ganze Branche statt nur der Verband für die Kosten der Bildung, die beispielsweise durch Revisionen entstehen, aufkommen soll (Gold’Or 7/21).

Gemütlicher Austausch

Nachdem der jährliche Zentrale Weiterbildungskurs der Gemmologinnen und Gemmologen zweimal in Folge abgesagt werden musste, lud der Vorstand Ende September zu einem lockeren „Meet and Greet“ ins Naturhistorische Museum nach Bern. Rund 40 Mitglieder kamen aus nah und fern und genossen nach einer Führung durch die Ausstellung „Der Schatz vom Planggenstock“ bei einem feinen Znacht den gemütlichen Austausch (Gold’Or 8/21). Das nächste Treffen ist Ende Mai in Flüeli-Ranft geplant, wo es wieder viel Neues aus der Welt der Edel- und Farbsteine zu erfahren gibt.

SGG-Präsident Andri Letta (Mitte) begrüsst die SGG-Mitglieder am Meet and Greet in Bern.

Neben den Vereinsanlässen freuten sich zahlreiche Fachleute aus der Uhren- und Schmuckbranche auch auf die Messen, die nach Langem ihre Tore wieder öffnen konnten. Besuche und Recherchen der Gold’Or haben ergeben, dass Veranstalter, Ausstellerinnen und Besucher von allen Anlässen durchwegs eine positive Bilanz ziehen konnten. Stattgefunden haben in der Schweiz die Ornaris in Bern und die GemGenève sowie die EPHJ in Genf. Über die Grenze hinaus waren es: die Vicenzaoro im norditalienischen Vicenza, in Deutschland die Inova Collection in Wallau, die Intergem in Idar-Oberstein, The Show in Hamburg und die Gemworld in München. Gold’Or hat über alle Anlässe berichtet.

Viele Fachleute warteten sehnsüchtig auf die Neuheiten und den Austausch an den Messen.

Wettbewerbe für den Nachwuchs

Mitte Juli fand in Zürich wieder die Preisverleihung der Stiftung Gaum-Langemann statt (Gold’Or 6/21). An diesem feierlichen Anlass standen zwölf frischgebackene Goldschmiedinnen und erstmals auch zwei Edelsteinfasser im Rampenlicht. Für die Top-Leistungen sind acht Preise vergeben worden. Herausgestochen ist dabei Sandro Meier, der seine Goldschmiedelehre bei Wöhler & Weikard in Zürich absolviert hat. Er durfte gleich drei Preise in Empfang nehmen, den für das beste Werkstattbuch, den für die beste gestalterische und den für die beste praktische Arbeit. Meier hat im August seine erste Stelle bei Goldschmied Benno Heinzer in Schwyz angetreten.

Jennifer Zumstein von Bucherer in Luzern gewann mit dem Stück „A Piece of Coras Life“ an der Schweizer Goldschmiede- Meisterschaft den Jurypreis.

Der Nachwuchs ist immer ein grosses Thema. So hat Gold’Or auch dieses Jahr wieder ausführlich über die Schweizer Goldschmiede-Meisterschaft berichtet. Entstanden sind 25 Schmuckstücke im Bereich Design und 27 in der technischen Disziplin. Der grosse Preis in Design ging an Clémentine Frochaux von der Ecole d’Arts in La Chaux-de-Fonds. Die Technische Meisterschaft hat Matthieu Brun von Chopard in Meyrin gewonnen (Gold’Or 4&5/21). Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Im vergangenen Sommer haben 20 junge Frauen und Männer in der deutschsprachigen Schweiz die Lehre als Goldschmied in Angriff genommen.

Verwandte Themen

Trade
 

Umwelt, Messen und der Nachwuchs

Gold’Or blickt auf das ausklingende Jahr in der Schmuck- und Uhrenbranche zurück.

mehr
Trade

Gold’Or blickt zurück

Die grösste Überraschung in der Branche kam aus Basel.

mehr
Trade

Ein bewegtes Jahr für alle

Rückblick auf vergangene Turbulenzen und Aussicht auf ein spannendes 2017.

mehr