Katja, du verewigst in deinem Schmuck Hundepfoten. Wie ist das gekommen?
Eine Hundetrainerin, die wusste, dass ich gelernte Goldschmiedin bin, hat mich gefragt, ob ich persönliche Schmuckstücke für Hundebesitzer anfertigen könnte, so dass diese ein ewiges Andenken an ihren Liebling tragen könnten. Also habe ich mir das überlegt und angefangen Hundepfoten als Gurtschnallen zu machen. Inzwischen fertige ich auch Anhänger, Ohrschmuck, Armbänder und Schlüsselanhänger aus Gold, Silber, Platin oder Bronze. Damit bleibt vom geliebten Begleiter mehr übrig als nur eine schöne Erinnerung.
Empfängst du die Kundinnen mit den Hunden in deinem Atelier?
Manchmal ja, aber um den Abdruck zu bekommen, gehe ich auch zu den Leuten nach Hause, wenn das erwünscht ist.
Machst du noch andere Schmuckstücke ausser Hundepfoten?
Inzwischen ist das tatsächlich zu meiner Spezialität geworden und ich bin glücklich darüber, dass ich damit meine Tierliebe mit meinem schönen Beruf vereinen konnte. Aber ich widme mich auch allen anderen Aufgaben, die zum Beruf einer Goldschmiedin gehören. Ein weiteres wichtiges Standbein sind Eheringe. Ein paar Jahre lang habe ich zudem mit einer Berufskollegin zusammen keltischen Schmuck hergestellt, den wir dann auf Mittelalter-Märkten verkauft haben.



Was steht auf deiner Werkbank, das für die Fertigung von Schmuck nicht unbedingt relevant ist?
Hunde sind nicht meine einzige Liebe in der Tierwelt. Neben Kaya, einer Mischung aus Boxer, Labrador und Mastiff, wohnen auch zwei Katzen und Hasen bei uns. Zudem konnte ich mir vor rund drei Jahren mit dem Kauf eines Pferdes einen Kindheitstraum erfüllen. Momentan liegen Hör-CDs von Manuel Jorge Oliveira, der über die klassische Reitkunst Bücher verfasst hat, auf meiner Werkbank. Ich höre mir diese an, wenn ich am Arbeiten bin. Zur Abwechslung darf es aber auch mal ein Krimihörspiel oder ruhige Musik sein.
Was gefällt dir am Goldschmiede-Handwerk am besten?
Das Umsetzen der Bilder, die im Kopf entstanden sind. Ich benutze verschiedene Techniken dafür, sei dies das Schnitzen von Wachsmodellen, aber auch das klassische Schmieden der Metalle.
Was kannst du besonders gut?
Ich kann gut auf die Kundenwünsche eingehen, bekomme schnell ein Gespür dafür, was die Leute wollen und was zu ihnen passt.
Was würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Meine Hündin Kaya und mein Pferd Rumboso.
Was tust du für die Umwelt?
Ich fahre nur mit dem Auto, wenn es nicht anders geht. Zudem schaue ich darauf, dass wir alle Lebensmittel verwerten und nichts fortwerfen müssen. Auch der Abfall wird bei uns konsequent getrennt und wir gehen sparsam mit den Ressourcen wie Wasser oder Strom um. Kleider kaufe ich zusammen mit meinen beiden Töchtern oft im Brockenhaus – da gibt es viel Spannendes zu entdecken und die Stücke sind oft noch fast neuwertig.
Was macht gute Laune?
Schönes Wetter, wenn die Sonne im Schnee glitzert und es dann aussieht, als ob es rohe Diamanten geregnet hätte. Zudem höre ich gerne Musik und kann bei einem guten Song auch mal alleine durch die Küche tanzen.
Daniela Bellandi