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Keine Langeweile in Tucson

Edelopal mit intensivem Farbenspiel aus Welo, Äthiopien.

Auch dieses Jahr konnte an der Tucson Show in Arizona von gelangweilter Routine keine Rede sein. Es war schön und spannend zugleich, sowohl die raren Neuzugänge auf dem Edelsteinmarkt zu entdecken wie auch die zahlreichen Klassiker zu sehen. Das Programm meines 26. Besuchs in Tucson brachte mich an 20 der rund 40 Messeorte. In dieser Bildstrecke findet sich eine Auswahl der Steine, die meine Aufmerksamkeit geweckt haben.

 

Mehr Messeorte bedeuten in Tucson auch mehr Zutritts-Badges für den Autor.

Smaragd aus Seba Boru, Äthiopien

Die äthiopischen Smaragde von hervorragender Qualität waren eine der wenigen wirklichen Edelstein-Neuheiten, wobei jedoch nur wenige geschliffene Steine zu sehen waren. Bei den (ebenfalls eindrücklichen) Rohsteinen, die präsentiert wurden, erstaunten die exorbitant hohen Preise. Man darf gespannt sein, wie es hier weitergeht. Im Bild: Steine von hervorragender Qualität, 1.23 bis 1.54 Carat, nicht geölt.

Sunstone aus Oregon, USA

Oregon Sunstone aus den USA war eine der auffallenden Neuheiten in Tucson. Nachdem dieser Stein für fast 20 Jahre von der Bildfläche verschwunden war, ist die wichtigste Mine, die Ponderosa Mine, wieder aktiv. Dort und auf benachbarten Grundstücken wird wieder gefördert und dies in Farben und Qualitäten, die vor 25 Jahren noch wesentlich teurer waren als heute. Sunstone ist ein Labradorit mit einmaligen rot-grünen Farben und Einschlüssen von Kupfer. Im Bild: Steine bis 5.5 Carat.

Granat-Vielfalt aus Tansania

Es ist beinahe unglaublich, welche Vielfalt an Granat derzeit aus Tansania kommt: Grüne bis hellgrüne Grossulare, tiefrote Rhodolithe (Pyrop-Almandin) und Malaya-Granate (Spessartin-Pyrop) in fast jeder anderen Farbe. Diese immer noch stiefmütterlich behandelten Edelsteine waren nicht an vielen Orten zu sehen – wo sie aber präsentiert wurden, war ihre Erscheinung dafür umso beeindruckender. Im Bild zu sehen sind sogenannte Malaya-Granate von (fast) farblos bis rot.

Opal aus Äthiopien

„Noch mehr, noch besser und teils auch etwas günstiger“, schien dieses Jahr die Devise zu sein. Die Mengen an rohem Opal aus dem Zentrum Äthiopiens waren beeindruckend. Dies scheint auch damit zusammenzuhängen, dass die Regierung offenbar die Beschränkungen für die Ausfuhr von rohem Opal fallengelassen hat. Im Bild: Edelopal mit intensivem Farbenspiel aus Welo, Äthiopien.

Weitere Besonderheiten

Für Gutbetuchte gibt es allerhand Erlesenes zu kaufen: Dieses kopfgrosse Stück mit Naturgold in Quarz war tatsächlich erhältlich.

Andreas Stucki

Ein ganzer Messemonat
Die Tucson Show 2018 umfasste rund 40 Messen. Wie bereits in den Vorjahren, verteilten sie sich auf unterschiedliche Messeplätze und -zelte. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist der zeitliche Aspekt: Jahr für Jahr zieht sich die ganze Serie der Shows mehr in die Länge. So starten die ersten Aussteller bereits Mitte Januar, während die letzten erst im Februar aufhören. Dass dieser auf einen Monat ausgedehnte Messerummel ausser den Hoteliers und Show-Organisatoren niemandem nützt, liegt auf der Hand. Er schafft auch kaum Anreize für zusätzliche Besucher, vielmehr scheint sich dieselbe Besucherzahl über den längeren Zeitraum zu verteilen.

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